Vodafone: schwaches Geschäft in Südeuropa drückt Erlöse
Stand: 09.02.2012
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London - Das britischen Mobilfunkunternehmen Vodafone wurde im dritten Geschäftsquartal von den Auswirkungen der europäischen Staatsschuldenkrise kalt erwischt. Aufgrund der wirtschaftlich angespannten Lage im Süden Europas sank der Konzernumsatz in der Zeit von Oktober bis Dezember 2011 um 2,3 Prozent auf 11,6 Milliarden britische Pfund (13,9 Mrd Euro). Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Damit gingen die Erlöse stärker zurück als von Analysten befürchtet. Erneut zulegen konnte der Datenumsatz, der dank der wachsenden Verbreitung von Smartphones um mehr als ein Fünftel höher ausfiel. Am Morgen verlor die Aktie in einem kaum veränderten Markt 1,01 Prozent auf 171,850 Pence.
Vodafone hält an Erwartungen fest
Trotz der weiteren Verschlechterung in Südeuropa zeige das Geschäft insgesamt seine Widerstandsfähigkeit, sagte Vorstandschef Vittorio Colao. An den Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr (Ende März) hält Vodafone fest und rechnet weiter mit einem bereinigten operativen Gewinn zwischen 11,4 und 11,8 Milliarden Pfund.
Erlöse aus Datenverbindungen wuchsen
Das Geschäft in Europa war für den Konzern zwiegespalten. Während die Menschen in Südeuropa - vor allem in Spanien und Italien - weniger Geld bei Vodafone ausgaben, konnte der Konzern im wichtigen deutschen Markt seinen Umsatz noch leicht erhöhen. Besonders die Erlöse aus Datenverbindungen wuchsen hierzulande mit mehr als einem Fünftel überaus kräftig. In der Region Afrika, Naher Osten und Asien-Pazifik gingen die Umsätze vor allem wegen Währungsschwankungen zurück. Ein Ausnahmemarkt war Indien mit einem Umsatzplus von einem Fünftel.
Datentarife für Smartphones sind gefragt
Vom US-Gemeinschaftsunternehmen Verizon gab es gute Nachrichten für den Vodafone-Vorstand: 1,5 Millionen neue Kunden kamen hinzu, und der Umsatz legte um knapp sieben Prozent zu. Hier sorgte neben den zusätzlichen Kunden auch die steigende Nutzung der Smartphones mit Datentarifen für ein Plus bei den Erlösen.
Erlöse aus den klassischen Telefongeschäft schrumpfen
Konzernweit schrumpften die Erlöse aus den klassischen Telefongesprächen, während die Datenumsätze kräftig zulegten. In den drei Monaten bis Ende Dezember konnte Vodafone im Vergleich zum Zeitraum bis Ende Oktober knapp sieben Millionen neue Kunden gewinnen und kam damit auf insgesamt 398 Millionen Menschen, die die Vodafone-Netze für ihre Kommunikation nutzen.