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Vier mit 5G: Die neuen iPhone-Modelle im Vergleich

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Cupertino – Apple bringt in diesem Herbst gleich vier neue iPhone-Modelle auf den Markt, wenn auch coronabedingt etwas später als gewohnt. Die neuen Geräte sind dünner, leichter und vor allem schneller als ihre direkten Vorgänger. Das iPhone 12 kann ab heute in Deutschland vorbestellt werden.

Alle neue Modelle gehen mit 5G an den Start

Firmenchef Tim Cook präsentierte am Dienstagabend in den USA das iPhone 12, das kleinere iPhone 12 mini sowie zwei Pro-Modelle. Zum Einstieg in die fünfte Mobilfunkgeneration sprach Cook dabei ausführlich über die Geschwindigkeitsverbesserungen von 5G, nannte es "superschnell" und bot "ein neues Leistungsniveau für Downloads und Uploads". Wie schnell das genau sein wird, muss indes erst die Praxis zeigen.

Hans Vestberg, der Chef von Verizon, versprach auf dem Event Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 3,5 Gigabit pro Sekunde. Aber diese Höchstgeschwindigkeiten werden selbst in den USA nur in wenigen Regionen verfügbar sein. In den Netzen in Deutschland dürfte der Maximalwert eher bei einem Gigabit pro Sekunde liegen, in der Fläche bei 500 Megabit pro Sekunde oder noch weniger. Aber auch diese Werte sind im Vergleich zu DSL-Festnetzleitungen sehr gut.

Wichtig für Verbraucher ist, dass alle vier Modelle 5G unterstützen, auch das kleine iPhone 12 mini. Auch der superschnelle A14-Chip, der im iPad Air seine Premiere hatte, wird in allen Varianten verwendet.

Neue Generation dünner, kleiner, leichter und stabiler

Das iPhone 12 ist um 11 Prozent dünner, 15 Prozent kleiner und 16 Prozent leichter als sein Vorgänger. Das weiterhin weitgehend randlose 6,1-Zoll-Display bringt nun aber eine höhere Auflösung (2.532 mal 1.170 Pixel) mit. Der Bildschirm verwendet OLED, eine hellere Display-Technologie, die die ältere LCD-Technologie IPS des iPhone 11 ersetzt. Das neue iPhone 12 mini hat einen quasi randlosen 5,4-Zoll-OLED-Bildschirm (2.340 mal 1.080 Pixel).

Die Displays der beiden Basismodelle sind wie die Bildschirme der Pro-Varianten mit einem gehärteten "Ceramic Shield" überzogen, der die Kratz- und Fallfestigkeit erhöhen soll. Nach Apple-Angaben soll ein iPhone damit einen Sturz viermal so wahrscheinlich unbeschadet übersteht. Erstmals seit 2017 wagt Apple auch wieder eine größere Design-Änderung: Es gibt jetzt glatte, flache Kanten, im Gegensatz zu den runden Ecken früherer Modelle.

Was macht die teureren Pro-Modelle aus?

Die beiden Pro-Modelle, die jeweils rund 200 Euro teurer sind, verfügen über ein zusätzliches Teleobjektiv. Ihre Prozessoren sind etwas leistungsfähiger für die Aufnahme spezieller Fotos mit besonders hoher Auflösung, die Apple als "Deep Fusion" bezeichnet.

Neu ist ein LiDAR-Scanner, der bislang nur im iPad Pro zu finden war. Das ist ein Tiefensensor, der mit Hilfe von Lasern 3D-Objekte abtastet. Damit kann die Kamera auch in einer dunklen Umgebung Motive besser scharf stellen. Außerdem ermöglicht die Technik verbesserte Anwendungen der erweiterten Realität (Augmented Reality), bei denen digitale Objekte in eine analoge Umgebung eingeblendet werden.

Beim iPhone 12 Pro Max setzt Apple erstmals eine Bildstabilisierung um, bei der statt der Objektivlinsen der Bildsensor schwankt, um Erschütterungen auszugleichen. Beide Pro-Modelle können auch besonders kontrastreiches Video mit HDR-Technologie aufnehmen und bearbeiten. Für Fotografen entwickelte Apple ein eigenes RAW-Format, das für Profis wichtige reichhaltige Lichtinformationen mit Software-Bildbearbeitung verbindet.

Lieferung ohne Ladegerät oder Kopfhörer

Fast beiläufig teilte Apple mit, dass es keine Kopfhörer und Ladegeräte mehr zu seinen iPhones mitliefern werde, was in sozialen Medien nicht nur auf Zustimmung stieß. Das Unternehmen wertete den Schritt als eine umweltbewusste Entscheidung. Kritiker dagegen meinten, Apple wolle nur Geld sparen und die Käufer dazu anspornen, mehr für Zubehör auszugeben. In der Geräteschachtel befindet sich nun ein USB-C-zu-Lightning-Kabel, was immerhin ein schnelleres Aufladen an einem dafür geeignetem USB-Anschluss ermöglicht.

Vorbestellung stufenweise ab 16. Oktober möglich

Als Speichergrößen stehen beim iPhone 12 jeweils 64, 128 und 256 Gigabyte (GByte) zur Wahl, nicht aber 512 GByte. Das iPhone 12 wird in Deutschland 877 Euro kosten, beim iPhone 12 mini liegt der Preis auf dem bisherigen Niveau des iPhone 11 bei 779 Euro. Das iPhone 12 kann vom 16. Oktober an vorbestellt werden und wird ab dem 23. Oktober ausgeliefert. Auf das iPhone 12 mini müssen Kunden noch bis zum 13. November warten, bestellbar ist es vom 6. November an.

Bei den Pro-Modellen wird das günstigste Modell nun mit 128 statt 64 GByte Speicher ausgestattet. Kunden können aber auch 256 und 512 GByte auswählen. In Deutschland kostet das iPhone 12 Pro Max nun 1218 Euro, etwas weniger als das bisherige iPhone 11 Pro. Der Preis des iPhone 12 Pro blieb stabil bei 1.120 Euro. Auch bei den Pro-Modellen wird nicht auf einen Schlag geliefert: Das iPhone 12 Pro ist ab dem 16. Oktober bestellbar und wird ab dem 23. Oktober geliefert. Bei der Max-Variante liegen die Zeiten wie beim iPhone 12 mini im November.

Kugelrunde Kommunikationszentrale: Neuer HomePod-Lautsprecher

Neben dem iPhone 12 hat Apple auch einen HomePod mini vorgestellt, der günstiger zu haben ist als der bisherige HomePod-Lautsprecher. Der neue Siri-Lautsprecher ist kugelrund und rund acht Zentimeter hoch. Auf der Oberseite befindet sich ein Touch-Bedienelement.

Apple preist den Lautsprecher nicht nur als Abspielgerät von Musik und Podcasts an, sondern hat auch eine "Intercom"-Funktion eingebaut, mit der man die HomePods zur hausinternen Kommunikation einsetzen kann. So ist es möglich, Mitteilungen an bestimmte Lautsprecher zu schicken oder an alle im Haus verteilten. Der HomePod mini dient wie auch der Apple-Lautsprecher als "Home Hub" und ermöglicht die Fernsteuerung von HomeKit-Geräten in einem "Smart Home". In Deutschland kostet der HomePod mini 96,50 Euro. Er ist vom 6. November an vorbestellt werden, ausgeliefert werden soll vom 16. November an.