Verkauf von T-Mobile USA: Abgeordnete fürchten steigende Preise
Stand: 12.05.2011
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Washington - Im US-Senat formiert sich Widerstand gegen den geplanten Verkauf der Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile USA an den US-Wettbewerber AT&T. In einer Anhörung vor dem Senatsausschuss für Wettbewerb und Verbraucherrechte am Mittwoch (Ortszeit) forderte etwa der Demokrat Patrick Leahy das Justizministerium und die Regulierungsbehörde FCC zu einer "umfassenden" Untersuchung auf. Geprüft werden müssten insbesondere die Folgen für die Verbraucher mit Blick auf Preise und Wahlmöglichkeiten, so Leahy. Der Chef des AT&T-Konkurrenten Sprint, Daniel Hesse, forderte die Behörden in der Anhörung sogar auf, den geplanten Verkauf zu verbieten.
Die Deutsche Telekom will ihr seit langem problematisches Geschäft in den USA für 39 Milliarden Dollar (rund 27 Milliarden Euro) an AT&T verkaufen. T-Mobile USA ist zurzeit die Nummer vier in den USA. Markführer ist Verizon, gefolgt von AT&T und Sprint. Mit dem Kauf von T-Mobile würde AT&T mit einem Marktanteil von 40 Prozent zur Nummer eins aufsteigen.
Auch der demokratische Senator von Minnesota, Al Franken, sprach sich gegen den Verkauf aus: "Ich glaube, das wird die Preise für Amerikas Familien steigen lassen und Tausende von Jobs kosten." AT&T-Chef Randall Stephenson verteidigte den Kauf von T-Mobile im Ausschuss: AT&T könne so noch besser auf die Wünsche seiner Kunden reagieren. Der US-Markt sei der wettbewerbsintensivste der Welt und werde dies auch nach dem Verkauf bleiben.
Der Chef von T-Mobile USA, Philipp Humm, sagte, die Deutsche Telekom sei nicht in der Lage, die erforderlichen Investitionen in den USA zu tätigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. T-Mobile verliert seit geraumer Zeit massiv an Kunden. Dies liegt auch daran, dass das Unternehmen das iPhone von Apple nicht vermarkten darf.
Telekom-Chef René Obermann rechnet derweil fest mit der Genehmigung des geplanten milliardenschweren Verkaufs. Der Wettbewerb dort sei äußerst intensiv, in den meisten Märkten könnten die Kunden zwischen fünf und mehr Anbietern wählen, begründete er am Donnerstag in Köln auf der Hauptversammlung seine Zuversicht.
Sollte der Milliardendeal wider Erwarten scheitern, hat die Deutsche Telekom einem Pressebericht zufolge bessere Konditionen mit dem Käufer AT&T