Verkauf des Infineon-Mobilfunkgeschäfts an Intel abgeschlossen
Stand: 01.02.2011
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Neubiberg/München - Der Chiphersteller Infineon hat den Verkauf seines Mobilfunkgeschäfts an den US-Wettbewerber Intel abgeschlossen. Dieser war bereits Ende August angekündigt worden. Weltweit wechseln damit rund 3.500 Mitarbeiter sowie der Entwicklungsvorstand Hermann Eul zu Intel, wie Infineon am Montag mitteilte.
Die Verantwortung für Technologie sowie für Forschung und Entwicklung übernehme bei Infineon künftig Reinhard Ploss, der bereits als Leiter Operations und Arbeitsdirektor fungiert. Auch für den Vorstandsvorsitzenden Peter Bauer wird das Arbeitsfeld nach Euls Wechsel breiter, er verantwortet nun zusätzlich Vertrieb und Marketing.
"Gemeinsam mit Intel hat das Mobilfunkgeschäft die besten Aussichten, weiter zu wachsen und seine Marktpositionen auszubauen", sagte Infineon-Chef Bauer. "Diese Transaktion ist der Abschluss der Neuausrichtung von Infineon der vergangenen Jahre hin zu einer höheren Stabilität", ergänzte er. Intel zahlt für die Sparte 1,4 Milliarden Dollar in bar. Den Buchgewinn hatte Infineon auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Eurobetrag beziffert.
Räumlich ändert sich für die Mitarbeiter des Mobilfunkgeschäfts, das bei Intel als Intel Mobile Communications GmbH (IMC) firmiert, künftig wenig. Sitz des Unternehmens bleibt der Campeon in Neubiberg bei München, auf dem auch der DAX-Konzern und die bereits zuvor verkaufte Sparte Wireline angesiedelt sind.
Infineon hebt Prognose an
Nach einem unerwartet starken ersten Quartal konnte Infineon seine Prognose für das Geschäftsjahr 2010/11 anheben. Der Konzern verbuchte im ersten Viertel zwar einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn. Das für den Konzern wichtige Segmentergebnis wuchs allerdings im Vergleich zum Vorquartal um 4 Prozent auf 177 Millionen Euro, wie Infineon am Dienstag in München mitteilte. Damit übertraf das Dax-Unternehmen die Erwartungen. Die Erlöse sanken vor allem wegen Währungseffekten zwischen Oktober und Dezember um 2 Prozent auf 922 Millionen Euro.
Unter dem Strich steht ohne das Ergebnis aus der verkauften Handy-Sparte ein Gewinn von 149 Millionen Euro nach 193 Millionen Euro im Vorquartal. Infineon-Chef Peter Bauer zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden und hob die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr an. Der Konzern rechnet nun mit einem Erlöswachstum im mittleren 10-Prozent-Bereich.