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Unfallrisiko senken: Fahrer nicht mit Handy ablenken

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Berlin/Wiesbaden - Um das Unfallrisiko zu reduzieren, lassen Beifahrer im Auto ihr Mobilfunktelefon besser in der Hosentasche. Die Ablenkungsgefahr für den Fahrer sei zu groß, wenn der Beifahrer damit herumspielt, warnt Kay Schulte vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) in Bonn. Aus diesem Grund kann es böse enden, wenn jemand auf dem Beifahrersitz mit seinem Smartphone Musik abspielt, chattet oder auch nur SMS schreibt.

Besonders für Jugendliche sei das verführerisch: Denn sie ließen sich oft zu "Imponiergehabe" hinreißen, wenn sie mit anderen in ihrem Alter unterwegs sind. Neben dem Herumspielen mit dem Handy gehöre dazu etwa, dem Fahrer zum Spaß einen Klaps auf die Schulter zu verpassen oder ihm sogar ans Lenkrad oder an den Schaltknüppel zu greifen. "So etwas passiert regelmäßig", sagt Schulte.

Um das Unfallrisiko durch solche Ablenkungen zu senken, sei Aufklärungsarbeit ohne moralischen Zeigefinger gefragt. Geeignet seien zum Beispiel Verkehrserziehungsprojekte wie "RoadSense" von Mercedes, bei dem Unfallsituationen realistisch simuliert würden. "Anhand von weichen Bällen wird zum Beispiel gezeigt, zu welchem Geschoss auch ein Mobiltelefon bei einem Unfall werden kann."

Auf den Straßen in Deutschland sind im ersten Halbjahr 2011 deutlich mehr Menschen gestorben und verletzt worden als im Vorjahr. Das hat das Statistische Bundesamt ermittelt. Vor allem bei Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren ist die Zahl der tödlich Verunglückten stark gestiegen: So starben in den in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 52 Menschen in dieser Altersgruppe im Straßenverkehr, 63 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Von den Betroffenen waren 27 als Beifahrer unterwegs.