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Übernahmeversuch: Drillisch nimmt Freenet ins Visier

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX

Hamburg - Freenet-Großaktionär Drillisch will es einem Pressebericht zufolge noch einmal wissen. Vor fast vier Jahren scheiterte der erste Versuch, den Mobilfunkbetreiber Freenet komplett zu übernehmen. Nun versuche Drillisch es durch die Hintertür, berichtet die "Financial Times Deutschland" in ihrer Montagsausgabe. Nach einer Anteilsaufstockung schicke Drillisch-Chef Paschalis Choulidis zwei enge Vertraute in den Aufsichtsrat von Freenet. Über das Kontrollgremium, so der Plan, solle der Einfluss von Drillisch bei Freenet steigen, schreibt das Blatt.

Die Spitzen der beiden Firmen schweigen laut der Zeitung zu den weiteren Plänen. Doch nach Informationen der "FTD" werden nach der Freenet-Hauptversammlung am 30. Juni Möglichkeiten für ein Zusammengehen ausgelotet. Konkrete Pläne oder einen Zeitplan gebe es noch nicht, sagten mehrere mit der Sache vertraute Personen. "Mittelfristig gibt es zu einem Zusammengehen in irgendeiner Form aber keine Alternative", sagte ein Insider der Zeitung.

Nach einer langen Reihe von Fusionen und Übernahmen sind die beiden Unternehmen die letzten unabhängigen Mobilfunkprovider auf dem deutschen Markt. Die Firmen verkaufen Anschlüsse von Netzbetreibern wie Vodafone unter eigenem Namen weiter. Ein hartes Geschäft, denn seit Jahren sinken die Preise in diesem Bereich.

Ein Zusammenschluss brächte laut "FTD" Synergien im Einkauf und würde die Verhandlungsmacht gegenüber den Netzbetreibern stärken. Die Freenet AG, die seit gut zwei Jahren stetig Kunden verliert, gewönne rund 2,5 Millionen Mobilfunkkunden hinzu. Zudem ergänzten sich die Geschäftsmodelle: Während Drillisch mit Discountangeboten über das Internet verkaufe, konzentriere sich Freenet auf Mobilfunkverträge mit höheren Umsätzen, die in 600 eigenen Ladengeschäften angeboten werden, hieß es.