Über Verkauf von Nokia Siemens Networks wird wieder verhandelt
Stand: 17.05.2011
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München - Der Elektrokonzern Siemens hat offenbar konkrete Interessenten für das verlustreiche Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks (NSN). Zwei Konsortien aus US-Finanzinvestoren, The Gores Group mit Platinum Equity und TPG mit KKR, hätten den Zugang zum Datenraum freigeschaltet bekommen. Dies berichtet das Magazin "Capital" am Dienstag vorab aus der am Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Siemens wollte keinen Kommentar zu dem Bericht abgeben.
Angesichts der nach wie vor relativ schwachen Ertragslage und des weiteren Umstrukturierungsbedarfs bei dem Telekomausrüster herrsche Skepsis darüber, ob es angesichts einer Kaufpreisforderung von mehreren Milliarden Dollar wirklich zum Verkauf kommt, berichtet das Magazin weiter. Nach der kreditfinanzierten Übernahme der Netzwerk-Sparte von Motorola für knapp eine Milliarde Dollar brauche NSN zudem frisches Kapital.
Im November hatte Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser gesagt, ein Verkauf des 49-prozentigen Anteils stehe zwar nicht oben auf der Agenda, das Interesse an NSN habe jedoch zugenommen, und es würden Unterlagen an die möglichen Bieter verschickt.
Das ungeliebte Tochterunternehmen hat Siemens und Nokia in den vergangenen Jahren hohe Verluste eingebracht und kämpft mit einem starken Wettbewerb in der Branche. In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte, dass Nokia und Siemens einen Ausstieg aus dem Joint-Venture erwägen, auch ein Börsengang wurde dabei immer wieder als mögliches Szenario genannt. Der Vertrag für NSN läuft noch bis Ende September 2013.