Telekom erwägt Börsengang von US-Tochter
Stand: 05.02.2010
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New York - Das schlechte Abschneiden von T-Mobile in den USA könnte ein Nachspiel haben. Die Deutsche Telekom erwäge, ihre amerikanische Mobilfunk-Tochter an die Börse zu bringen oder auszugliedern. Das schrieb das "Wall Street Journal" in der Nacht zum Freitag. Ziel hierbei sei es, die enttäuschten Telekom-Aktionäre zu beschwichtigen. Das einst zur "Volksaktie" hochstilisierte Papier befindet sich bereits seit einiger Zeit im Abwärtstrend.
T-Mobile USA ist die Nummer vier auf dem US-Mobilfunk-Markt und eines der Sorgenkinder des Konzerns. Das einst blühende Tochterunternehmen verzeichnete zuletzt einen Kundenschwund. Viele Nutzer beschweren sich über eine unzureichende Netzabdeckung und wanderten zu den größeren Anbietern ab. Milliardenschwere Investitionen sollten das Problem eigentlich lösen.
Die Telekom habe zur Vorbereitung des Börsengangs bereits Kontakt zu einer Reihe von Banken aufgenommen, schrieb die Zeitung. Namentlich nannte sie die Deutsche Bank. Es sei aber noch längst nicht klar, ob es tatsächlich zu einer Abspaltung von T-Mobile USA kommen werde. Derzeit liefen die Diskussionen, hieß es. Erst in einigen Monaten sei mit einer Entscheidung zu rechnen.
Zuletzt hatte die Verizon Wireless den Preiskampf in den USA angeheizt, indem das Unternehmen seine Tarife drastisch senkte. Der zweite große Anbieter AT&T profitiert seit langem vom exklusiven Vertrieb des Kult-Handys Apple iPhone. Nummer drei am Markt ist Sprint Nextel. Zwischenzeitlich hatte es Spekulationen gegeben, die Telekom wolle den Rivalen übernehmen, um zu den beiden Marktführern aufzuschließen.