Telekom bereitet sich auf Konjunkturrückgang vor
Stand: 03.05.2010
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Berlin/Bonn - René Obermann, Telekom-Chef, will sein Unternehmen auf wirtschaftlich schwierige Zeiten vorbereiten. "Ich befürchte, dass die hohe Staatsverschuldung in einer Reihe von Ländern nicht ohne Folgen bleiben wird", sagte Obermann gegenüber der "Welt am Sonntag". Dies werde sich auch noch einmal auf die Konjunktur auswirken.
Obermann zufolge hat dies auch Folgen für das künftige Vorgehen der Telekom. "Wir müssen Reserven haben und werden daher bei möglichen Zukäufen vorsichtig vorgehen", sagte er. "Vorerst wird es keine Multi-Milliarden-Euro-Übernahmen geben", fügte er hinzu.
Die Krise in Griechenland könnte dem Bericht zufolge schon bald unmittelbare Auswirkungen auf die Telekom haben. Der Konzern ist an der griechischen Telekom-Gesellschaft OTE beteiligt, ein Großteil ist jedoch noch in den Händen des griechischen Staates, der zwingend neues Geld benötigt und daher einen weiteren Verkauf erwägen könnte. "Der Staat hat Put-Optionen, er kann uns also weitere Unternehmensteile anbieten", sage Obermann.
Bis 2011 kann die griechische Regierung der Telekom weitere zehn Prozent der OTE-Anteile anbieten. Der "Welt am Sonntag" sagte Obermann am Wochenende: "Die Regierung in Athen entscheidet, ob und wann sie die Optionen ausübt." Im vergangenen Jahr hatte die Telekom nur dank der OTE-Übernahme ihren Umsatz auf 64,6 Milliarden Euro steigern können.
René Obermann sieht in der Region langfristig einen attraktiven Markt. "Wir stehen ohne Wenn und Aber zu unserem Engagement in Griechenland", sagte der Telekom-Chef am Montag auf der Hauptversammlung des Bonner Dax-Konzerns