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T-Systems Chef will keine spätere Schließung

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin (dpa-AFX) Der neue T-Systems-Chef Reinhard Clemens will verhindern, dass die zum Verkauf stehende Sparte Systemintegration von einem Käufer möglicherweise später geschlossen wird. "Keiner hat ein Interesse an einem zweiten BenQ oder einem Fall wie Nokia ", sagte Clemens im Interview mit der Tageszeitung "Welt" (Samstagausgabe).

Nachdem Siemens seine Handysparte an den taiwanischen Hersteller BenQ verkauft hatte, schloss dieser wenige Monate später die Werke in Deutschland. Nokia will seine Produktion in Bochum einstellen. "Zum einen haben wir soziale Verantwortung, zum anderen brauchen wir das Knowhow der Spezialisten", betonte Clemens. Er deutete an, dass der Bereich Systemintegration, an dem in Deutschland 8.000 Arbeitsplätze hängen, eher in eine Partnerschaft eingebracht als verkauft werde. "Als Unternehmer neige ich grundsätzlich dazu, Firmenteile eher nicht zu verkaufen", sagte der 47-jährige Manager, der der Telekom-Tochter T-Systems seit Dezember vorsteht. Als Favorit für eine Partnerschaft gilt die indische Tata Consulting.

Clemens kündigte der "Welt" an, dass Personalabbau notwendig sei, um die schwächelnde T-Systems wieder auf Kurs zu bringen: Es wird Anpassungsbedarf bei der Verkaufsorganisation für den Mittelstand geben. Zum anderen können und müssen wir bei den Liefereinheiten drastisch an der Kostenschraube drehen. Bei der Produktion ließe sich noch vieles automatisieren.

Konkrete Zahlen für den Jobabbau wollte Clemens noch nicht nennen. Dies hänge vom künftigen Wachstum ab, das er forcieren will. "Wir müssen im IT-Bereich wachsen. Am besten vier Prozent stärker als der Markt", sagte der Chef des IT- und Telekom-Dienstleisters. Ziel sei es außerdem, den Marktanteil bei den 29 Großkunden von derzeit sieben Prozent zu verdoppeln.

"Schon im laufenden Jahr werde deshalb ich ganz erheblichen Druck ausüben, damit sich die Rentabilität deutlich verbessert", kündigte Clemens an. Dazu soll unter anderem der Vertrieb umstrukturiert werden