T-Mobile senkt Handy-Gebühren im Ausland schon zum 1. Juli
Stand: 20.06.2007
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Bonn/Düsseldorf (AFP) - Millionen Handy-Kunden können schon in den Sommerferien mit den neuen EU-Tarifen günstiger vom Urlaubsort nach Hause telefonieren. Bei Deutschlands größtem Mobilfunkanbieter T-Mobile kosten ab 1. Juli die Gespräche aus dem europäischen Ausland gemäß den neuen EU-Vorgaben 58 Cent pro Minute, wie eine T-Mobile-Sprecherin am Mittwoch in Bonn sagte. Eingehende Gespräche werden dann 28 Cent pro Minute kosten. Der drittgrößte Anbieter E-Plus will die EU-Tarife zum 1. August einführen. Vodafone und 02 wollen die EU-Vorgaben fristgemäß, wohl erst bis Ende August, umsetzen. Die EU-Regeln treten am 1. Juli in Kraft, es gibt eine zweimonatige Übergangsfrist.
Die restlichen rund 20 Millionen Kunden, die noch keinen Spezial-Tarif haben, müssen sich ab sofort aktiv bei T-Mobile melden, um den neuen EU-Tarif zum 1. Juli zu bekommen. Für sie lohnt sich eine Umstellung besonders, weil sie derzeit zwischen 77 Cent und 1,49 Euro für Anrufe aus dem europäischen Ausland zahlen. Melden sie sich nicht, werden die Tarife erst am 1. Oktober umgestellt.
Ein E-Plus-Sprecher sagte, das Unternehmen wolle zum 1. August alle rund sieben Millionen Kunden mit Guthaben-Karten auf den neuen Tarif umstellen. Auch die etwa sechs Millionen Vertragskunden, die bisher den "International"-Tarif des Anbieters nutzen erhalten dann bereits die neuen EU-Tarife. Dies betrifft die meisten der Kunden des Anbieters, zu dem auch die bekannten Marken BASE und simyo gehören. Mit "International"-Tarif telefonierten Kunden von E-Plus bisher für Preise in der Regel zwischen 79 und 99 Cent in Europa. Die Kunden mit Guthaben-Karten mussten für Gespräche in Europa zwischen einem Euro und etwa 2,30 Euro zahlen. Alle Kunden, die den "International"-Tarif bisher nicht hatten, können erst Ende im September die neuen Tarife erhalten.
Eine Vodafone-Sprecherin sagte, für die 30 Millionen Kunden solle der EU-Tarif so schnell wie möglich kommen. Vodafone werde parallel weiter für den bestehenden Sonder-Auslandstarif namens "Reiseversprechen" werben, mit dem Nutzer teils mehr sparen können als mit dem neuen "Eurotarif" der EU. Mit dem "Reiseversprechen" kosten Gespräche im Ausland eine einmalige Gebühr von 75 Cent, die Minutenpreise sind dann genauso teuer wie im Inland.
Damit sinken für viele Vodafone-Kunden im Ausland die Kosten schon bei zweiminütigen Gesprächen unter die EU-Obergrenze. Jedoch nutzen bisher nur etwa ein Drittel der rund 30 Millionen Kunden von Vodafone das "Reiseversprechen". "Das Reiseversprechen bietet gute Konditionen", sagte Tarifexpertin Bettina Seute vom Telefonkunden-Portal Teltarif AFP. Jeder Nutzer müsse entscheiden, ob der neue EU-Tarif oder das Reiseversprechen attraktiver sei.
Eine O2-Sprecherin sagte, das Unternehmen werde seine rund elf Millionen Kunden fristgemäß Ende August umstellen. Die rund 2,5 Millionen Kunden, die einen günstigeren Auslandstarif wie die "EU-Option" nutzen, müssen sich allerdings aktiv für das neue Angebot entscheiden. O2 rechtfertigt dies damit, dass mit der "EU-Option" manche Nutzer günstiger fahren als mit dem EU-Tarif.