Strategiestreit bei Nokia: Technologiechef tritt zurück
Stand: 09.06.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Helsinki - Laut einem Zeitungsbericht tritt der Technologiechef des weltweit größten Handy-Herstellers Nokia, Rich Green, zurück. Green wurde bis zum Ende des Jahres beurlaubt. Es gilt als "unwahrscheinlich", dass er anschließend zu Nokia zurückkehrt. Dies berichtete die führende finnische Tageszeitung "Helsingin Sanomat" am Donnerstag.
Die Zeitung berief sich auf "zwei unabhängige Quellen". Nokia erklärte lediglich, Green sei wegen einer "persönlichen Angelegenheit" beurlaubt worden. Zur Dauer der Pause und zu seiner möglichen Rückkehr machte der Konzern keine Angaben.
Wie "Helsingin Sanomat" unter Berufung auf die beiden Quellen berichtete, ist ein Streit über eine neue Strategie des finnischen Handy-Herstellers der Grund für Greens Rückzug. Im Februar hatte der Konzern mitgeteilt, er wolle das Symbian-Betriebssystem auslaufen lassen und stattdessen bei der Software für seine Smartphones auf eine Verbundlösung mit Microsoft setzen. Green hatte dem ablehnend gegenübergestanden.
Die Ratingagentur Fitch hatte erst am Dienstag die Bewertung von Nokia herabgestuft. Grund dafür waren die schlechten Geschäftsaussichten für das laufende Jahr. Fitch senkte sowohl die kurzfristige Bewertung des Handy-Herstellers als auch den langfristigen Ausblick. Die Herabstufung kam eine Woche, nachdem Nokia seinen Ausblick für das zweite Quartal nach unten korrigiert hatte. Vor allem die starke Konkurrenz im Bereich der Smartphones macht dem Weltmarktführer stark zu schaffen.
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