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Spezielle Handys und Tarife für Kinder

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: ddp

Stuttgart/Berlin - Wenn Kinder zum Handy greifen, kann es manchmal teuer werden. Klingelton-Abos oder Premiumdienste stellen Schuldenfallen dar, aber selbst das unkontrollierte Versenden schnöder SMS-Nachrichten treibt die Handyrechnung in die Höhe. Anbieter haben auf den wachsenden Markt junger und jüngster Kunden reagiert. Sie bieten sogenannte Kinderhandys oder spezielle Tarife an. Eltern soll das Schlagwort Kostenkontrolle überzeugen. Über die versprochene telefonische Verfügbarkeit des Nachwuchses und spezielle Ortungsdienste wird suggeriert, mit einem Mobilfunkgerät lebten Kinder sicherer.

"Ich will aber auch ein Handy!" - mit der oder einer ähnlichen Forderung werden die meisten Kinder ihren Eltern irgendwann so ziemlich sicher in den Ohren liegen. Mit beachtlichem Erfolg: Denn jedes zweite Kind von 6 bis 13 Jahren besitzt nach Erkenntnissen des Branchenverbandes Bitkom ein Handy. Für Jugendliche bis 19 Jahre kann schon fast von Flächendeckung gesprochen werden. 95 Prozent sind in dieser Altersgruppe unterwegs erreichbar.

Ist die prinzipielle Frage nach dem pädagogischen Sinn eines Handys positiv beschieden, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder die Eltern greifen zum Kinderhandy, wie es mittlerweile von verschiedenen Herstellern auf dem deutschen Markt angeboten wird. Oder sie entscheiden sich für einen der speziellen Kindertarife, wie sie Mobilfunkanbieter im Portfolio haben. Teils gibt es beides in Kombination.

Handys für die Kleinen bekamen vor kurzem einen erheblichen Imagedämpfer verpasst, als "Computerbild" zehn Geräte testete. Ergebnis: Vier der mobilen Telefone für den Nachwuchs enthielten gesundheitsgefährdende Weichmacher, wie die Tester berichteten. Ein weiteres Gerät übersteigt laut Check den EU-weiten Strahlungsgrenzwert von zwei Watt/kg und wurde ebenfalls mit der Note "mangelhaft" bedacht. "Meist handelt es sich um Geräte, die aus Fernost kommen, und da kann ich mir vorstellen, dass auf solche Aspekte nicht so viel Wert gelegt wird", meint auch Markus Eckstein vom Fachmagazin "Connect".

Ab einem gewissen Alter dürften Kinder die speziellen Youngster-Geräte ohnehin als "uncool" abtun. "Kein Kind will ein Kinderhandy", bringt Eckstein die Krux auf den Punkt. Als "Babykram" würden die abgespeckten Geräte oft gelten, hat der Redakteur beobachtet. Die Anfängergeräte sind oftmals in quietschbunten Farben gehalten, nehmen tierähnliche Gestalt an und haben manchmal nur fünf Tasten, die je mit einer Nummer belegt werden können: mit der von Mama, von Papa, von Oma. Einschlägige Hersteller heißen Imaginarium, Easy Great Technology, Asmetronic oder IT Plus Ltd.

Auch eine Notruftaste haben die meisten. Angeboten werden die Kindertelefone laut Eckstein mit eingeschränktem Funktionsumfang, "so dass das Kind nicht wahllos Kosten generieren kann". So haben sie in der Regel keinen WAP-Browser, keine Kamera, MMS-Botschaften sind tabu. Auslands- sowie Sondernummern seien bei fast allen einschlägigen Handys gesperrt. Kostenkontrolle verspreche die Prepaid-Karte, die mitunter per monatlichem Dauerauftrag vom elterlichen Konto nachgeladen werden kann. Wenn das Gesprächsguthaben aufgebraucht ist, können nur noch Notrufe abgesetzt werden. "Ab einem gewissen Alter geht das alles nicht mehr", sagt Eckstein über die Vorlieben der Youngster.