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Sony Ericsson schreibt wieder schwarze Zahlen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX

Stockholm - Der angeschlagene Handyanbieter Sony Ericsson schreibt trotz eines erneuten Absatzrückgangs wieder schwarze Zahlen. Nach einem Verlust von fast 300 Millionen Euro im Vorjahr konnte das Gemeinschaftsunternehmen von Sony und LM Ericsson im ersten Quartal überraschend einen schmalen Gewinn von 21 Millionen Euro verbuchen. Laut Sony-Ericsson-Chef Bert Nordberg habe das laufende Sparprogramm das Ergebnis zum Jahresbeginn verbessert. Auch die Einführung neuer Geräte habe erste Wirkung gezeigt. "Wir werden uns weiter durch unser Umbauprogramm arbeiten, um sicherzustellen, dass wir wettbewerbsfähig sind", so Nordberg.

Sony Ericsson hatte zuletzt schwer unter der Flaute am Handymarkt gelitten. Im vergangenen Jahr machte der Handyhersteller mehr als 800 Millionen Euro Verlust. Nach Meinung vieler Analysten hat das Unternehmen den Trend zu den computerähnlichen Smartphones lange verschlafen. Erst im Oktober war der frühere Ericsson-Manager Nordberg an die Spitze von Sony Ericsson gesetzt wurde, um das Ruder herumzureißen. Nun wird auch der Finanzchef ausgetauscht. Der Sony-Manager William Glaser übernimmt den Posten ab sofort. Auf ihn wartet ein hartes Stück Arbeit.

Von der für dieses Jahr erwarteten Besserung am Handymarkt konnte das Unternehmen noch nicht profitieren. Der Handy-Absatz ging sowohl gegenüber dem ersten Quartal 2009 als auch gegenüber dem üblicherweise starken Schlussquartal noch einmal um fast ein Drittel auf 10,5 Millionen verkaufte Geräte zurück. Der Umsatz brach um 19 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro ein. Damit verlor Sony Ericsson auch Marktanteile an die Konkurrenz. Seinen eigenen Anteil am Gesamtmarkt schätzt das Unternehmen im ersten Quartal auf vier Prozent. Dank des Verkaufs der meist teureren Smartphones verdiente Sony Ericsson aber im Schnitt mehr am einzelnen Gerät. Der Durchschnittspreis für Sony-Ericsson-Handys stieg sowohl gegenüber dem Vorjahr also auch dem Vormonat von 120 Euro auf 134 Euro.

Das Ergebnis wurde aber durch das harte Sparprogramm gerettet: Sony Ericsson steckt in einem tiefen Umbau, der im ersten Quartal nur noch mit drei Millionen Euro zu Buche schlug. Bis Ende 2010 will Sony Ericsson jährlich 880 Millionen Euro sparen, kosten soll der Umbau insgesamt nach der bisherigen Planung 500 Millionen Euro. Knapp zwei Drittel der Kosten hat Sony Ericsson bereits verbucht. Dafür strich das Unternehmen bislang mehr als 3.000 Arbeitsplätze und beschäftigt nun noch 8.450 Mitarbeiter.

Die Aktie von Ericsson profitierte am Freitag nur wenig. Sie legte an der Börse in Stockholm im frühen Handel nur 38 Prozent auf 79,8 schwedische Kronen zu. Sony Ericsson ist jeweils zu 50 Prozent in der Hand von Sony und Ericsson.