Sony Ericsson: Gewinnplus, trotzdem unterhalb der Erwartungen
Stand: 15.10.2010
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Stockholm - Der Mobilfunktelefonanbieter Sony Ericsson hat im dritten Quartal erneut vom Aufwind der Smartphones profitiert und dank höherer Stückpreise das dritte Quartal in Folge einen Gewinn erzielt. Die Erlöse des Gemeinschaftsunternehmens von Sony und LM Ericsson blieben hingegen mit 1,603 Milliarden Euro im Vergleich zu 1,619 Milliarden Euro im Vorjahr nahezu konstant. Das teilte das Unternehmen am Freitag in Stockholm mit. Analysten hatten mit mehr Umsatz aber auch Gewinn gerechnet. Dementsprechend verloren die Papiere von LM Ericsson am Vormittag mehr als ein Prozent in einem unverändertem Markt.
Die Hälfte seines Umsatzes erzielt Sony Ericsson mittlerweile mit Smartphones. Und laut Vorstandschef Bert Nordberg hätte es noch mehr sein können. Lieferschwierigkeiten etwa bei den Bildschirmen für die computerähnlichen Telefone machten dem Handybauer zu schaffen. Generell rechnet Nordberg im laufenden Quartal mit einem höheren Absatz. Demnach hält der Vorstand auch an seiner Prognose eines leicht wachsenden weltweiten Handymarkts 2010 fest.
Sony Ericsson will sich künftig noch stärker auf Android, das Handy-Betriebssystem des Software-Konzerns Google, konzentrieren. Ziel sei es, der weltweit führende Anbieter von Telefonen mit Android zu werden, sagte Nordberg während einer Telefonkonferenz. Daher will das Unternehmen keine neuen Geräte auf Basis der Konkurrenz-Plattform Symbian mehr entwickeln. Die auf Android basierenden Mobiltelefone der Xperia-Reihe hat das Unternehmen gegen Ende des Quartals auch in den USA und China eingeführt und erhofft sich generell ein zweistelliges Wachstum für den Absatz und Umsatz seiner Smartphones.
Der Handy-Markt zieht nach dem Krisenjahr 2009 wieder zusehends an. Insbesondere die teureren, computerähnlichen Smartphones sind gefragt. Von diesem Trend konnte Sony Ericsson nun weiter profitieren. Unterm Strich blieb dem Unternehmen ein Gewinn von 49 Millionen Euro nach einem Verlust von 164 Millionen Euro im Vorjahr. Im Vorquartal waren es nur 12 Millionen Euro Gewinn. Der durchschnittliche Preis je verkauftem Gerät stieg zum Vorjahr von 114 auf 154 Euro, im Vergleich zum Vorquartal sank er indes leicht (160 Euro). Diese Entwicklung dürfte sich laut dem Vorstand zunächst fortsetzen.
Beim Gewinn unterm Strich schlug das nun nahezu abgeschlossene Umbauprogramm, mit dem der Hersteller seine Kosten bis Ende des Jahres um 880 Millionen Euro senken will, kaum noch negativ durch. Im dritten Quartal fielen dafür Kosten von 4 Millionen Euro an. Im Vorquartal waren es noch 32 Millionen. Unterm Strich blieb dem Unternehmen ein Gewinn von 49 Millionen Euro nach einem Verlust von 164 Millionen Euro im Vorjahr. Im Vorquartal waren es nur 12 Millionen Euro Gewinn.
Die Handyverkäufe des Joint Ventures schrumpften im Jahresvergleich. 10,4 Millionen Geräte setzte der Handyersteller ab, das waren etwas weniger als im zweiten Quartal, aber ein deutlicher Einbruch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (14,1 Mio). Hier machte sich der Fokus auf die höherpreisigen Smartphones und die eingedampfte Produktpalette bemerkbar.