SMS-Nachfolger weist Mängel auf
Stand: 10.08.2012
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Hamburg - Die beliebten Smartphone-Nachrichten-Apps weisen teilweise Sicherheitslücken auf. Dies fand die Fachzeitschrift Computerbild in einem Test heraus (Heft 17/2012). Mit Smartphone-Apps lassen sich Nachrichten an Freunde und Bekannte verschicken. Auch Bilder und andere Dateien können angehängt werden. Zudem sind die meisten Angebote kostenlos, weshalb diese Apps zunehmend die herkömmliche SMS verdrängen.
Grundsätzlich können Apps wie "Samsung Chat On" und "Whatsapp Messenger" Nachrichten allerdings nur gratis verschicken, wenn Sender und Empfänger die gleiche App und eine Internet-Flatrate nutzen, berichtet Computerbild. Bei "Apple iMessage" und "My SMS Remote" lassen sich zudem zusätzlich kostenpflichtige SMS an jedes Handy versenden.
Mit Hilfe einer Zusatz-Software könne über "My SMS Remote" auch vom Computer aus gesimst werden. Die Nachrichten erscheinen dann am PC, Mac oder auch auf dem Smartphone. Die App schnitt deshalb als Test-Sieger ab.
Ganz anders dagegen funktioniere der "Yulip Messenger". Über diese App sei es möglich, Nachrichten an alle Empfänger gratis zu verschicken. Dafür müsse man allerdings ein etwas kompliziertes Bonus-System nutzen.
Hobby-Spione können mitlesen
Bei dem bislang beliebtesten SMS-Ersatz, den "Whatsapp Messenger", offenbarte der Test Sicherheitsmängel. Wer mit der App nämlich in einem drahtlosen, lokalen Netzwerk (WLAN) Nachrichten versendet, müsse damit rechnen, dass Hobby-Spione einfach mitlesen. Diese bräuchten dafür lediglich ein Android-Handy sowie eine spezielle Lausch-App. Die Nachrichten werden per XMP-Protokoll übertragen und könnten so von Fremden im Klartext gelesen werden, berichtet Computerbild. Weil dem Anbieter dieses Problem zwar bekannt sei, er aber nichts dagegen unternehme, bewertete die Fachzeitschrift den "Whatsapp Messenger" als mangelhaft.
Zudem kritisierten die Tester, dass fast alle Anbieter sich in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und den Datenschutzklauseln das Recht einräumen, Nutzerdaten zu speichern, weiterzugeben oder für Werbung zu nutzen. "Whatsapp" lade beispielsweise das komplette Adressbuch vom Handy herunter, ohne bekannt zu geben, was damit passiert. Computerbild weist zudem darauf hin, dass Gratisnachrichten über das Internet übertragen werden und so die Daten-Flatrate belasten.