Smartphone-Hersteller Palm übertrifft Erwartung trotz Verluste
Stand: 18.09.2009
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Sunnyvale - Der Smartphone-Hersteller Palm hat auf seinem Sanierungskurs bereits den neunten Quartalsverlust in Folge eingefahren. Allerdings fielen die Zahlen zum Auftakt des neuen Geschäftsjahres nicht ganz so schlecht aus wie von Experten befürchtet. Der US-Hersteller will sich nun über die Ausgabe neuer Aktien frisches Geld verschaffen.
Unter dem Strich vervierfachte sich im Ende August abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal der Verlust fast auf 165 Millionen Dollar (112 Mio Euro). Der Umsatz stürzte um mehr als 80 Prozent auf 68 Millionen Dollar, wie Palm am Donnerstag nach US-Börsenschluss im kalifornischen Sunnyvale mitteilte.
Der Absatz von Smartphones stieg dank des neuen Top-Modells Palm Pre im Vergleich zum vorangegangen Quartal um 134 Prozent auf 823 000 Stück. Damit lag er aber immer noch um 30 Prozent unter dem Vorjahresquartal.
Der Palm Pre gilt als einer der stärksten Herausforderer des Apple-Erfolgshandys iPhone. Von seinem Erfolg hängt Analysten zufolge Palms Zukunft im Kampf gegen Rivalen wie den kanadischen Blackberry-Hersteller RIM und Apple ab. RIM legt seine neuen Zahlen in der kommenden Woche vor.
Analysten schätzen die Verkaufszahlen des Palm Pre im jüngsten Quartal auf 500 000 Stück und warnen, dass der Schwung bereits abgeflaut sein könnte. Zum Vergleich: Apple verkaufte zur Jahresmitte allein am Startwochenende der neuen iPhone-Generation mehr als doppelt so viele Geräte.
Der seit Juni amtierende Palm-Chef Jon Rubinstein, der früher für Apple arbeitete, gab sich dennoch zuversichtlich: "Wir machen beim Umbau signifikante Fortschritte." Palm will bald zusätzlich zum Pre ein günstigeres Modell Pixi auf den Markt bringen. Smartphones sind ein Mix aus Handy und Taschencomputer mit mobilem Zugang zu E-Mails und Internet. Palm war einst Pionier bei Taschencomputern, verspielte diese Position jedoch in den vergangenen Jahren.
Seit Jahresbeginn hat sich der Wert der Palm-Aktie wegen der Hoffnung der Anleger auf eine Erholung weit mehr als verdreifacht. Am Donnerstag drehte sie nach ersten nachbörslichen Gewinnen ins Minus. Aussagen zur weiteren Umsatzentwicklung enttäuschten. Die geplante Kapitalerhöhung verringert zudem den Wert der bestehenden Aktien.
Palm will bis zu 18,4 Millionen neue Aktien ausgeben. Beim aktuellen Kurs könnte Palm so rund 265 Millionen Dollar erzielen. Der bereits an Bord befindliche Investor Elevation Partners wolle für 35 Millionen Dollar zukaufen.