Smartphone geklaut - was nun?
Stand: 11.04.2014
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Stuttgart - Das Smartphone ist unterwegs immer dabei und kann entsprechend einfach gestohlen werden. Worauf man achten sollte und was zu tun ist, wenn das Gerät weg ist.
Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) waren Ende September 2016 etwa 1,4 Millionen Smartphones zur Sachfahndung ausgeschrieben.
Wer nicht will, dass darunter auch das eigene Smartphone ist, kann einiges tun. Das beginnt schon mit simplen Vorsichtsmaßnahmen. "Das Wichtigste ist eigentlich, es nie unbeaufsichtigt zu lassen, auch nicht ganz kurz", sagt Andreas Mayer von der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Auf dem Restaurant-Tisch hat das Mobiltelefon also gerade nichts verloren.
Zweitens gilt es, das teure Gerät vor Taschendieben zu schützen. Eine Handtasche mit Smartphone wird also am besten mit der Öffnung zum Körper getragen, richtig geschlossen sollte diese ohnehin sein. "Da sind Reißverschlüsse schon besser als ein Druckknopf", erklärt Mayer. Wer das Smartphone zum Beispiel in der Jacke trägt, verfrachtet es am besten in die Innen-, nicht in die Außentasche.
Was tun im Ernstfall?
Hundertprozentige Sicherheit gibt es mit diesen Tipps aber auch nicht. Mayer empfiehlt daher, Smartphones nicht nur vor Diebstahl zu schützen, sondern auch für den Ernstfall vorzubeugen. Das bedeutet vor allem, Dieben keinen Zugriff auf das Gerät und die darin gespeicherten Daten oder damit verbundenen Konten zu ermöglichen.
"Die Bildschirmsperre am Smartphone sollte immer aktiviert sein", rät Andreas Mayer daher - mag die ständige Eingabe auch noch so nervig sein. Android-Besitzer können darüber hinaus noch den Telefonspeicher beziehungsweise den Inhalt der SD-Karte verschlüsseln. Die entsprechenden Optionen gibt es in den Einstellungen unter "Sicherheit". Das iPhone ist ohnehin ab Werk verschlüsselt.
Wer nicht so vorbeugt, muss sich nach dem Diebstahl eine Art Wettlauf mit den Dieben liefern. Denn über den Android Device Manager oder über die iCloud-Funktion "Mein iPhone suchen" lässt sich das Gerät zwar aus der Ferne sperren beziehungsweise löschen. Das klappt aber nur, wenn die Diebe damit noch im Daten- oder Mobilfunknetz sind.
Passwörter ändern und SIM sperren
Bestohlene sollten die Funktionen zum Sperren und Löschen deshalb zwar auf jeden Fall nutzen. Verlassen sollte man sich darauf aber nicht, rät das Portal "Mobilsicher.de". Stattdessen empfehlen die Experten zur Sicherheit noch, die Passwörter von Mail- und anderen Online-Konten zu ändern. Und natürlich ist auch eine Sperrung der SIM-Karte über die zentrale Rufnummer 116 116 Pflicht.
Mit den Sperr- und Löschfunktionen von Android und iOS lassen sich die Smartphones in der Regel auch orten. Auf eigene Faust auf Diebesjagd gehen sollte man aber nicht, sagt Andreas Mayer. "Für die Polizei können diese Informationen bei der Fahndung nach dem Gerät aber sehr hilfreich sein."
Grundsätzlich rät er, jeden Smartphone-Verlust bei der Polizei zu melden. Das gilt selbst dann, wenn der Besitzer das Gerät nur irgendwo vergessen und jemand es eingesteckt hat. "Das wäre eventuell eine Fundunterschlagung und damit auch eine Straftat", sagt Mayer. "Die Polizei kann in beiden Fällen ermitteln."
IMEI-Nummer notieren
Wichtig für die Anzeige bei der Polizei ist außerdem die einzigartige IMEI-Nummer. Das ist eine Art Seriennummer, die jedes Handy und Smartphone besitzt und die sich Besitzer sicherheitshalber notieren sollten. Zu finden ist sie auf iPhones in den Einstellungen bei "Info" und auf Androiden bei Einträgen wie "Über das Telefon".
Eine Garantie dafür, dass man sein Smartphone zurückbekommt, ist die Anzeige bei der Polizei aber noch lange nicht. Zur Vorbeugung gehört daher auch, die wertvollen Daten auf dem Gerät regelmäßig zu sichern.
Auf dem iPhone geht das entweder automatisch über die iCloud oder manuell über iTunes und per Kabelverbindung am PC. Androiden, die mit einem Google-Konto verknüpft sind, speichern die wichtigsten Daten ebenfalls in der Cloud. Lokal und ohne Google-Schnüffelei lassen sich Daten zum Beispiel mit "MyPhoneExplorer" speichern.
Handyversicherungen lohnen sich oft nicht
Auf dem materiellen Schaden eines gestohlenen Smartphones bleibt man höchstwahrscheinlich aber sitzen. Viele Händler bieten Mobiltelefone zwar zusammen mit sogenannten Handyversicherungen an. Sie sollen unter anderem auch bei Diebstahl einspringen, sind aber in der Regel ihr Geld nicht wert, warnt Elke Weidenbach von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Denn den sogenannten einfachen Diebstahl, unter den auch der Taschendiebstahl fällt, decken die Versicherungen in der Regel nicht ab. "Und wenn doch, dann ist es meistens speziell so formuliert, dass sie das Gerät praktisch nicht aus der Hand legen dürfen", erklärt die Verbraucherschützerin.
Stattdessen zahlen die meisten Handyversicherungen nur bei Raub oder einem Wohnungseinbruch. "In solchen Fällen hilft aber auch die Hausratversicherung", sagt Weidenbach. Hinzu kommt, dass Hausratversicherungen den Neuwert erstatten. Bei speziellen Handyversicherungen gibt es dagegen nur eine sogenannte Zeitwerterstattung - und damit meist deutlich weniger Geld.