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SIM-Karte aus Plastik gehört bald der Vergangenheit an

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Berlin - Die SIM-Karte aus Plastik könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Sie soll durch eine fest im Mobilfunkgerät eingebaute und von außen programmierbare eSIM ersetzt werden. Fragen und Antworten.

Laut Deutscher Telekom soll der branchenweite Standard für die sogenannte eSIM im nächsten Jahr auf den Markt kommen und sich ab 2017 durchsetzen. Möglich wird so unter anderem ein Wechsel des Mobilfunkanbieters ohne lästigen Kartentausch.

Was ist eine eSIM?

Bei der eSIM handelt es sich um eine von außen programmierbare SIM-Karte, die schon von vornherein fest in künftigen Smartphone-Modellen integriert sein soll. Das e steht für "embedded", zu deutsch: eingebaut. Bisher mussten SIM-Karten verschiedenster Größen immer per Hand eingesetzt werden, beispielsweise bei einem Anbieterwechsel. Das fällt dann weg.

Wer entwickelt die eSIM?

Die eingebaute SIM-Karte ist seit Jahren in der Branche Thema. An ihr arbeiten Netzbetreiber, Gerätehersteller und SIM-Karten-Hersteller gemeinsam. Neben der Telekom unterstützt beispielsweise auch Telefónica die Entwicklung der eSIM. Unter dem Dach der internationalen Vereinigung der Mobilfunkanbieter (GSMA) soll dafür ein branchenweiter Standard festgelegt werden. Die finalen technischen Details sollen voraussichtlich 2016 beschlossen werden.

Soll es die eSIM nur für Smartphones und Tablets geben?

Nein. Die eSIM soll eines Tages in allen vernetzbaren Geräten eingebaut sein - von Fitnessarmbändern, Computeruhren und Kameras bis hin zu Spielzeug, intelligenter Kleidung und Autos. Die Deutsche Telekom geht davon aus, dass die Einführung der eSIM das Internet der Dinge, also die Vernetzung zahlreicher Geräte, "beflügeln" wird.

Was bringt die eSIM dem Verbraucher?

Wer sich beispielsweise ein neues Tablet kauft, kann dies laut Telekom dann "spielerisch leicht" zu seinem bestehenden Mobilfunkvertrag dazuschalten. Dazu soll es ausreichen, einen Strichcode auf der Verpackung des Gerätes mit dem Smartphone einzuscannen. Damit wird das Tablet aktiviert und mit den bereits eingebundenen Geräten des Nutzers vernetzt. Auch der Wettbewerb unter den Mobilfunkkonzernen könnte Schwung bekommen: Aller Voraussicht nach können Kunden nämlich mehrere SIM-Profile auf einem Endgerät abspeichern und zwischen ihnen "mit nur einem Klick" wechseln, erklärt die Telekom. Auch im Ausland können sich die Nutzer einen alternativen Anbieter suchen. Gerade im Urlaub entscheidet bei der Auswahl der Preis.

Werden die Mobilfunkpreise dadurch sinken?

Das ist fraglich. Die Telekom hält es für möglich. Das Unternehmen setzt in seiner Kalkulation darauf, dass durch die neue Technik immer mehr Menschen immer mehr Geräte mit Internetzugang benutzen - und es damit letztlich mehr verdient.

Wie lange dauert es, bis sich der neue Standard durchsetzt?

Die herkömmliche Plastik-SIM stirbt nicht von heute auf morgen aus. Die Umstellung wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. "In zehn Jahren wird es aus unserer Sicht aber keine Plastik-SIM mehr geben", erklärt die Telekom.