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Samsung Galaxy S5 Mini im Test: Kompakte Alternative zum Original

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg - Trotz einer abgespeckten Ausstattung bildet das Galaxy S5 Mini eine interessante, kompakte Alternative zum großen Original, und bei Straßenpreisen von bereits jetzt rund 360 Euro ohne Vertrag ist das Preis-Leistungs-Verhältnis sogar deutlich besser als beim Flaggschiff S5.

Beim Samsung Galaxy S5 Mini misst der Touchscreen lediglich 4,5 statt 5,1 Zoll wie beim S5. Das Mini ist nicht nur signifikant kompakter und leichter, sondern auch erheblich einfacher mit einer Hand zu bedienen. Allerdings haben die Entwickler auch die Auflösung reduziert: Anstelle von Full HD (1080 x 1920 Pixel) kommt beim Mini nur ein Super-AMOLED-Panel mit 720 x 1280 Bildpunkten zum Einsatz – die mit bloßem Auge sichtbaren Unterschiede halten sich jedoch in der Praxis im Rahmen. Alles im grünen Bereich also.

Gemeinsamkeiten

Die Preisfrage bei den verkleinerten Flaggschiffen ist jedoch stets, ob neben Display und Format auch die weitere Ausstattung geschrumpft wurde. Zumindest in Bezug auf LTE, DC-HSPA für den Datenempfang in UMTS-Netzen mit nominal bis zu 42 Megabit pro Sekunde, WLAN n inklusive des 5-Gigahertz-Bandes, NFC und Bluetooth 4.0 unterscheidet sich das Mini auch tatsächlich nicht vom großen S5. Selbst der Herzfrequenz-Sensor auf der Rückseite, der Fingerabdruck-Scanner unter der Home-Taste und der Infrarot-Sender zur Verwendung des Telefons als Fernbedienung für TV & Co. sind beim kleinen Bruder mit an Bord. Das Wichtigste aber: Der interne Speicher blieb mit 16 Gigabyte ebenfalls gleich! Außerdem gibt es unter dem Akkudeckel einen Slot für Micro-SD-Karten. Schade nur, dass der Akku den Zugang zum SD-Slot versperrt, weshalb sich die Chips nicht im laufenden Betrieb austauschen lassen.

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Unterschiede

Ein paar marginale Abweichungen vom Original sind dennoch zu vermelden: So fehlt etwa der aktuellste WLAN-Standard „ac“, und auch MHL sowie USB On-the-Go beherrscht das Mini im Gegensatz zum großen S5 nicht. Außerdem fehlen der „Download-Booster“, der in ganz eiligen Fällen den Datenempfang von LTE und WLAN miteinander vereint, sowie USB 3.0. Auf der anderen Seite ist dafür keine Abdeckung über der USB-Schnittstelle erforderlich, die bei jeder Kabelverbindung aufgefummelt und hinterher wieder präzise aufgesetzt werden müsste. Dennoch ist auch das Mini nach IP67 geschützt vor Staub und Wasser, soll also auch einem 30-minütigen Tauchgang in bis zu einem Meter tiefen Wasser standhalten.

Prozessor

Den Prozessor haben die Koreaner ebenfalls ausgetauscht: Anstelle des mächtigen Snapdragon 801 steckt im Mini der hauseigene SC53470 mit vier Kernen à 1,4 Gigahertz. Der Arbeitsspeicher wurde leicht von 2 auf 1,5 Gigabyte gekürzt. Beides zusammen macht sich in den Benchmarks gravierend bemerkbar: Mindestens mehr als doppelt so gut ist das Original durch die Bank weg. So kommt das Mini in der Gesamtwertung aus 13 der bekanntesten Benchmarks auf ein Ergebnis, das 37 Prozent unter dem Durchschnitt aller in den letzten zwölf Monaten getesteten Smartphones liegt. Das große S5 rangiert hingegen 57 über dem Mittel, macht eine Differenz von sage und schreibe 94 Prozent! Der Prozessor des Mini ist also selbst im Durchschnitt nicht einmal halb so potent wie der des Flaggschiffs. Für ambitionierte Gamer oder andere Interessenten, die primär rechenintensive Aufgaben mit ihrem Smartphone zu erledigen beabsichtigen, ist das S5 daher eindeutig die bessere Wahl. Für reguläre Tätigkeiten wie Mailen, Navigieren, Telefonieren, WhatsApp & Co. reicht aber auch das S5 Mini locker, selbst im Multitaskingbetrieb.

Akku

Auch der Stromspeicher wurde kleiner, wenngleich ein Telefon mit kompakterem Bildschirm freilich auch weniger Energie benötigt. Und so bleibt die Relation der Milliamperestunden zur Bildschirmfläche nahezu gleich. Dennoch schneidet das Mini im Laufzeittest bei der Videowiedergabe mit maximaler Displayhelligkeit im Flugmodus satte 57 Prozent besser ab als der Durchschnitt, eine hervorragendes Ergebnis! Das Mini eignet sich somit durchaus auch für Intensivnutzer. Ganz an das Topergebnis des Flaggschiffs mit seinen 765 Minuten kann der kleine Bruder aber nicht heranreichen, was angesichts des Mini-Bildschirms sehr überrascht.

Foto

Die Kamera unterscheidet sich nur in wenigen Details von der des S5: Lediglich Funktionen wie den „Selektiven Fokus“ sucht man auf dem Mini vergebens, der es auf dem Original ermöglicht, die Tiefenschärfe von Fotos nachträglich zu verändern. Auch die „Dual Camera“ zum Aufnehmen mit Haupt- und Frontlinse gleichzeitig fehlt bei der Schrumpfversion. Auf der Rückseite sitzt eine weiße LED, die Frontkamera hält Fotos und Video in Full HD fest.

Fotos schießt das Mini nicht mit 16, sondern mit 8 Megapixel. Dennoch können die Resultate überzeugen: erstklassige Schärfe, hohe Detailtreue selbst bei mittleren Lichtbedingungen, gute Belichtung, starke Kontraste und ein vergleichsweise geringes Bildrauschen bei Aufnahmen in geschlossenen Räumen und am Abend – damit gehört das S5 Mini zu den besten seiner Liga.

Video

Obwohl Videos mit Full HD aufgenommen werden, können diese nicht so begeistern wie die Fotos. Denn erstens ist die Schärfe nicht ganz so gut, zweitens verrät ein gewisses Grieseln um manche Details herum die starke Software-Nachschärfung und vor allem zieht der Autofokus immer wieder nach.

Musik

In der Abteilung Audio muss angemerkt werden, dass wie beim großen S5 ein UKW-Radio fehlt. Stattdessen gibt es zwei vorinstallierte Musikplayer: „Google Play“ von Android und die hauseigene App „Musik“. Zum Hörtest wird das Referenz-Headset verwendet, die Ultimate Ears Reference Monitors. Darauf erzeugt der Proband einen Klang, der alles andere als Mini wirkt: satte Bässe, spritzige Höhen, ausgewogene Mitten und somit ein sehr natürliches Gesamtklangbild. Die hauchfeinen Unterschiede zum Flaggschiff wie die eine Idee weniger präzisen Höhen und die dafür geringfügig voluminöseren Bässe hört man allenfalls im direkten Vergleich und mit hochwertigen Headsets heraus. Auch das S5 Mini erzielt somit ein glattes „Sehr gut“ in der Klangwertung.

Handhabung

Design und Verarbeitung entsprechen haargenau dem Original, ebenso wie die Bedienung. Denn wie immer legt Samsung seine Nutzeroberfläche „TouchWiz“ über Android, in diesem Fall handelt es sich um Version 4.4.2. Die meisten Features blieben erhalten, darunter beispielsweise „Air View“, mit dessen Hilfe sich Vorschauansichten durch den über dem Touchscreen schwebenden Finger aufrufen lassen, etwa die Details zu einem Termin im Kalender.

Fazit

Das Samsung Galaxy S5 Mini hat schon eine Menge mit dem Original-S5 gemein, so zum Beispiel LTE, DC-HSPA, NFC, Herzfrequenz-Sensor, Fingerabdruck-Scanner, Infrarot-Schnittstelle, 16 Gigabyte internen Speicher plus Micro-SD-Slot und die Resistenz gegen Staub und Wasser nach IP67. Auf der anderen Seite wurde die Ausstattung aber über den Bildschirm und dessen Auflösung hinaus reduziert, was primär den wesentlich schlapperen Prozessor betrifft, aber auch einige Details wie WLAN ac und USB On-the-Go. Die Reduktion der Fotoauflösung von 16 auf 8 Megapixel wirkt sich in der Praxis nur geringfügig aus, die Videos in Full HD hängen qualitativ aber den 4K-Clips des Originals hinterher und ernten lediglich ein „Ausreichend“. Der Sound des Musikplayers ist jedoch wie meist bei Samsung „sehr gut“. Der austauschbare Akku schließlich erzielt zwar nicht ganz die Topwerte des Flaggschiffs, liegt aber trotzdem stolze 57 Prozent über den Durchschnitt, weshalb sich das Mini durchaus auch für Quasselstrippen eignet.

Trotz der abgespeckten Ausstattung bleibt das Galaxy S5 Mini somit eine interessante, kompakte Alternative zum großen Original, und bei Straßenpreisen von bereits jetzt zum Start rund 360 Euro ohne Vertrag ist das Preis-Leistungs-Verhältnis mit 2 Prozent über statt 20 Prozent unter Durchschnitt deutlich besser als beim Flaggschiff.

Ausstattung 156 von 175

Foto 20 von 25

Video 14 von 25

Musik 23 von 25

Handhabung 218 von 250

gesamt 431 von 500