RIM steigert Gewinn kräftig mit BlackBerry-Handys
Stand: 17.09.2010
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New York - Die BlackBerry-Smartphones des kanadischen Anbieters RIM bleiben weiterhin ein gutes Geschäft. Der Gewinn des Anbieters Research In Motion (RIM) wuchs in den vergangenen drei Monaten im Jahresvergleich um gut zwei Drittel und liegt nun bei 796,7 Millionen Dollar. Der Umsatz stieg im zweiten Geschäftsquartal, das Ende August abgeschlossen wurde, um 31 Prozent auf 4,62 Milliarden Dollar. RIM gewann innerhalb von drei Monaten 4,5 Millionen neue BlackBerry-Kunden. Insgesamt gibt es damit weltweit mehr als 50 Millionen BlackBerry-Nutzer. Das teilte Research In Motion nach US-Börsenschluss am Donnerstag mit.
Das Geschäft lief damit besser als von Marktexperten erwartet. Die Aktie sprang nachbörslich um gut acht Prozent hoch. Analysten hatten vor allem befürchtet, dass Probleme mit Regierungen in Indien und arabischen Ländern RIM deutlich gebremst haben könnten. Die Staaten fordern Zugriff auf verschlüsselte E-Mails der Nutzer in ihren Ländern, mit der Begründung, sonst könnten Terroristen die Handys für Anschläge nutzen. RIM stellt sich aber quer und entgegnet, das sei derzeit technisch gar nicht möglich. Zuletzt ist eine drohende Abschaltung des Dienstes in Indien für zunächst zwei Monate aufgeschoben worden.
Der Markt für Smartphones - Handys mit Computerfunktionen - wächst schnell und ist hart umkämpft. RIM ist die Nummer zwei der Smartphone-Anbieter hinter dem derzeit schwächelnden Nokia-Konzern. Der Rivale Apple mit seinem iPhone kommt aber immer näher und die Geräte mit dem Google-Betriebssystem Android holen mit noch größeren Schritten auf. In ein paar Jahren, so schätzen Marktforscher, könnte Android an allen anderen System vorbeiziehen.
Zudem will Nokia nicht kampflos aufgeben und hofft, unter einem neuen Chef und mit neuen Geräten die Spitzenposition zu verteidigen. Auch der Software-Riese Microsoft bringt bald sein lange erwartetes neues Smartphone-Betriebssystem Windows Phone 7 heraus, mit dem er verlorenes Terrain wieder gutmachen will.
In einigen Jahren, so schätzen Experten, werden mehr Smartphones als herkömmliche Handys verkauft. Die Geräte sind inzwischen eher Mini-Computer als Telefone. Den Möglichkeiten sind dank kleiner Zusatzprogramme, sogenannter Apps, kaum Grenzen gesetzt. So fungiert das Handy mit eingebautem GPS-Empfänger beispielsweise auch als Navigationsgerät.
Apple und größtenteils auch Google setzen auf einen berührungsempfindlichen Bildschirm (Touchscreen), während viele langjährige Blackberry-Kunden auf eine Tastatur schwören. RIM versucht, mit dem im August herausgebrachten Torch 9800 das Beste aus beiden Welten zu vereinen. Das Torch hat einen Touchscreen und zusätzlich zum Ausschieben die bekannte Blackberry-Tastatur. Doch Analysten sind bei dem Gerät bisher skeptisch. RIM verkaufte im Quartal insgesamt gut zwölf Millionen BlackBerrys.