Retourkutsche: Motorola klagt gegen Microsoft
Stand: 11.11.2010
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Libertyville - Die Patentklagen auf dem hart umkämpften Smartphone-Markt mehren sich: Motorola hat nun zum Schlag gegen Microsoft ausgeholt. Der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft soll insgesamt 16 Ideen geklaut und quer durch seine Produktpalette verwendet zu haben. Neben Mobiltelefonen sei auch das PC-Betriebssystem Windows, die E-Mail-Programme Exchange und Outlook sowie die Spielekonsole Xbox betroffen.
Motorola-Manager Kirk Dailey machte am späten Mittwoch (Ortszeit) keinen Hehl daraus, dass der Vorstoß eine Antwort auf Microsofts Klage von Anfang Oktober ist. Damals hatte Microsoft dem Konkurrenten vorgeworfen, neun seiner Patente zu verletzen. Sie drehten sich um die Benennung von Dateien bis hin zur Verwaltung von Kontakten. Mit seiner eigenen Klage wolle Motorola diejenige von Microsoft stoppen, sagte Dailey.
Motorola setzt bei seinen Smartphones auf das von Google entwickelte Handy-Betriebssystem Android. Microsoft hatte jüngst sein Windows Phone 7 dagegen gestellt. Erst am Dienstag hatte Microsoft seine Gangart gegenüber Motorola verschärft, als der Konzern dem Konkurrenten in einer weiteren Klage vorwarf, unangemessene Lizenzgebühren zu erheben. Dabei ging es vor allem um WLAN-Techniken und Videokomprimierung, wie Microsoft sie in seiner Xbox verwendet.
Als besonders klagefreudig hat sich der iPhone-Hersteller Apple erwiesen. Der kalifornische Elektronikkonzern liegt sich mit Motorola, HTC und Nokia in den Haaren. Der Softwarekonzern Oracle streitet sich mit Google wegen Android. Derzeit läuft ein Verteilungskampf auf dem schnell wachsenden Smartphone-Markt. Zu allem Überfluss tummeln sich auch noch sogenannte Patent-Trolle in der Branche, deren einziges Ziel es ist, mit Klagen Geld zu machen.