Patent-Missbrauch: Motorola droht hohe Strafzahlung
Stand: 06.05.2013
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Brüssel - Der Handyhersteller Motorola bekommt massiven Ärger mit der EU-Kommission wegen ihres Vorgehens im Patentkrieg der Mobilfunk-Branche. Die Brüsseler Wettbewerbshüter stellten einen Missbrauch von Patenten fest, die zum Grundstock von Standards gehören, wie sie am Montag mitteilten. Der Google-Tochter droht nun eine Strafzahlung von zehn Prozent des Jahresumsatzes.
Motorola hatte im Ideenklau-Streit mit Apple auch Patente eingesetzt, die zum Kern des Mobilfunk-Standards GPRS gehören und in Deutschland ein Verkaufsverbot erstritten und zeitweise durchgesetzt.
Die Kommission ist der Ansicht, dass es bei Standard-Patenten keine Verkaufsverbote geben darf. Für solche Schutzrechte gelten besondere Regeln: Sie müssen ohne Diskriminierung und zu fairen Konditionen gewährt werden, damit der Wettbewerb nicht behindert wird. Motorola hatte nach Beginn der EU-Untersuchungen im April 2012 den Einsatz von Standard-Patenten in Prozessen bereits zurückgefahren.