O2 plant Handel mit Handy-Daten - Kritik von Datenschützern
Stand: 31.10.2012
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Berlin - In der Ankündigung der O2-Muttergesellschaft Telefónica, eine Auswertung der Bewegungsdaten von Handykunden zu prüfen, sieht der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, einen gefährlichen Trend. Er warnt vor einer Verletzung der Privatsphäre durch Mobilfunkanbieter: "Die Bildung von Bewegungsprofilen dürfte in der Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen", sagte Schaar der "Berliner Zeitung".
"Durch die starke Verbreitung von Smartphones und anderen Geräten mit mobiler Internetanbindung wird es immer einfacher, Standortdaten zu erheben" sagte der Datenschutzbeauftragte. "Wohnort oder Arbeitsplatz des Gerätebesitzers können mittels Standortdaten bereits nach kurzer Zeit preisgegeben werden."
Bei der Auswertung der Bewegungsprofile soll erfasst werden, welche Handynutzer wie lange welche Geschäfte besuchen und vor welchem Schaufenster sie verharren. Diese Informationen werden mit Angaben über Alter und Geschlecht des Kunden gekoppelt werden, um Handelsketten Marketing-Daten verkaufen zu können. Ein Sprecher von Telefónica Deutschland betonte, das Projekt sei noch in der Planungsphase; es sei noch unklar, ob es auch in Deutschland starte.