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Notebooks, Tablets und die Hitze - Worauf man achten sollte

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Köln - Die Hitze im Sommer macht nicht nur dem Menschen zu schaffen. Auch das Notebook oder Tablet macht bei zu hohen Temperaturen schneller schlapp. Zunächst nimmt die Leistung ab, aber im Extremfall drohen auch Schäden am Gerät, warnt Stephan Scheuer vom TÜV Rheinland. "Erhöht sich die Umgebungstemperatur dauerhaft um zehn Grad, halbiert sich die Lebensdauer eines Computers." Kurzzeitige Hitze wirkt sich weniger stark aus, kann aber langfristig dennoch spürbare Folgen haben.

Erste Warnzeichen für eine zu große Hitzebelastung des Geräts sollten Nutzer daher ernst nehmen. Das kann neben einem Leistungssturz zum Beispiel ein scheinbar grundloses Aufdrehen des Lüfters sein. Direkt spüren kann der Nutzer die Hitze nicht immer.

Selbst wenn es im Gehäuse heiß wird, bleibt die Tastatur eines Notebooks je nach Modell möglicherweise kühl. "Hohe Temperaturen bemerkt man beim Notebook am ehesten an der Unterseite", erklärt Scheuer. Er empfiehlt als Test, den Rechner auf den Schoß zu stellen. Wird die Hitze innerhalb von 30 Sekunden unerträglich, braucht der Computer eine Pause.

Hitze kann bis zum Brand führen

Abstürze wegen zu großer Hitze sind heute selten. Vorher schalten sich moderne Rechner meist selbst ab. "Wenn Sie das Gerät am Baggersee in die Sonne stellen und es anschließend einschalten, kann es sein, dass es gar nicht erst hochfährt", erklärt Jürgen Ripperger vom VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut die Schutzfunktion. Einige Systeme machen auch vor dem automatischen Herunterfahren mit Warnhinweisen auf Hitzeprobleme aufmerksam. Verlassen sollte man sich darauf aber nicht, warnt Ripperger. Wurde das Notebook umgebaut oder zum Beispiel mit einem anderen Akku ausgestattet, funktioniere die Temperaturüberwachung möglicherweise nicht mehr: "Da würde ich auch Brandgefahr nicht ausschließen."

Stattdessen rät Ripperger dazu, die Sicherheitshinweise im Handbuch des Computers zu lesen. Dort steht in der Regel auch, wie hoch die Umgebungstemperatur maximal sein darf. Ansonsten kommt es vor allem auf den Umgang mit dem Gerät an. "Entscheidend ist, dass die warme Luft ungehindert entweichen kann." Das bedeutet: Der Rechner darf auf keinen Fall so auf einem Kissen oder einer Decke stehen, dass die Lüftungsschlitze verdeckt werden. Auch hinten oder seitlich angeordnete Schlitze sollten nicht blockiert oder zugestellt werden. Und Abstand sollte man halten: "Mindestens 20 Zentimeter bis zur Wand", empfiehlt Stephan Scheuer.

Für zusätzliche Kühlung sorgen

Leidet der Rechner aller Maßnahmen zum Trotz noch immer unter der Hitze, kann der Besitzer ihn durch zusätzliche Kühlung unterstützen, sagt der TÜV-Experte. "Frische Luft ist immer gut." Die kann zum Beispiel von einem kleinen Tischventilator kommen. Außerdem rät der Computerspezialist dazu, dem Rechner vor allem im Sommer regelmäßig kleine Pausen zu gönnen und ihn nicht mit anspruchsvollen Aufgaben wie Videoschnitt oder grafisch aufwendigen Spielen im Dauerbetrieb zu überfordern.

Genau wie Notebooks haben auch Tablets theoretisch mit Sonnenstrahlen und Sommerhitze zu kämpfen. Allerdings geben die flachen Multitalente ihre Wärme nicht über eingebaute Lüfter und Schlitze im Gehäuse ab. Das bedeutet: Kein störendes Rauschen, zudem dürfen sie auch ohne Probleme mal auf einer Decke liegen. Möglich wird das, weil sie ihre Wärme über die Außenhülle abgeben. "In Grenzsituationen kann sich das durchaus bemerkbar machen", sagt Christian Just, Redakteur bei "Computer Bild". "Unangenehm wird das aber in der Regel nicht, höchstens auf nackter Haut, weil man zum Beispiel eine kurze Hose an hat." Besonders deutlich spürbar werden hohe Temperaturen bei Modellen mit Metallgehäuse, die die Wärme besser leiten als solche aus Plastik.

Grenzsituationen sind auch für Tablets anspruchsvolle Spiele. Schlechter Empfang kann die Geräte aber ebenso ins Schwitzen bringen, erklärt Just: "Beim Surfen ohne gutes UMTS-Netz wird die Sendeleistung hochgefahren." Steigt die Hitze zu stark an, schalten sich Tablets genau wie Notebooks von selbst ab. Diese Gefahr droht Just zufolge in der Regel aber nur beim Urlaub in sehr sonnigen Gefilden.

Computertemperatur überwachen

Programme wie CoreTemp, SpeedFan oder PC Wizard helfen dabei, die Temperatur eines Computers zu überwachen. Allerdings zeigen die Tools nur an, wie heiß der Prozessor gerade ist. "Andere Bauteile sind möglicherweise aber wärmer", sagt Stephan Scheuer vom TÜV Rheinland. Der Prozessor produziere zwar eine Menge Hitze, werde in der Regel aber auch besonders gut gekühlt. Als Faustregel gilt: Wärmer als 60 Grad sollte Elektronik grundsätzlich nicht werden.