Nokia verliert weiter - Abstufung durch Ratingagentur
Stand: 08.06.2011
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Helsinki - Der weltweit größte Handy-Hersteller Nokia wurde von der Ratingagentur Fitch in der Bewertung herabgestuft. Grund dafür seien die derzeit schlechten Geschäftsaussichten für das laufende Jahr. Dies teilte die Ratingagentur am Dienstag mit. Die Agentur senkte sowohl ihre kurzfristige Bewertung des finnischen Handy-Herstellers als auch den langfristigen Ausblick.
Die Herabstufung kam eine Woche, nachdem Nokia seinen Ausblick für das zweite Quartal revidiert hatte. Der Konzern hatte mitgeteilt, weitaus schlechtere Absatzzahlen zu erreichen als zunächst angenommen. Einen Ausblick für das Gesamtjahr wollte Nokia erst gar nicht mehr geben.
"Die Herabstufung und der negative Ausblick sind Ausdruck der ernsthaften Sorgen, die es Fitch bereitet, zu sehen, wie rasch Nokia Marktanteile im Geschäft mit seinen Symbian-Geräten verliert", erklärte Fitch-Analyst Stuart Reid. Symbian ist das Betriebssystem, mit dem derzeit die Nokia-Smartphones ausgestattet sind. Für ein iPhone von Apple oder ein Smartphone mit dem Google-Betriebssystem Android schienen die Kunden Nokia den Rücken zu kehren.
Die Absatzprobleme stehen laut Reid im Zusammenhang mit einer Ankündigung der Finnen vom Februar. Damals hatte das Unternehmen mitgeteilt, es wolle das Symbian-Betriebssystem auslaufen lassen und stattdessen bei der Software auf eine Verbundlösung mit Microsoft setzen.
Die Nokia-Aktien rutschen nach der Bekanntgabe der Ratingagentur am Dienstag weiter ab. Bis zum Mittag fiel der Wert am Handelsplatz in Helsinki um 0,7 Prozent auf 4,52 Euro.
Vor allem die starke Konkurrenz im Bereich der Smartphones macht dem Weltmarktführer im Handy-Geschäft derzeit zu schaffen. Sein Marktanteil schrumpfte im ersten Quartal 2011 auf 29 Prozent gegenüber 33 Prozent im Vorjahresquartal. Im ersten Quartal 2008 hatte Nokia noch 40 Prozent Marktanteil gehabt.