Nokia Siemens macht Schnäppchen bei Motorola-Netzwerksparte
Stand: 02.05.2011
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Espoo/Schaumburg - Der Telekom-Ausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) zahlt weniger als zuvor gedacht für die Netzwerksparte des US-Branchenurgesteins Motorola. Heftige Streitigkeiten hatten die Übernahme monatelang verzögert. Die finnisch-deutsche Gemeinschaftsfirma konnte nun den Kauf am Samstag abwickeln.
Am Ende zahlt NSN statt der ursprünglich vereinbarten 1,2 Milliarden nur 975 Millionen Dollar (660 Mio Euro), wie beide Seiten am Freitag verkündeten. Mit dem Spartenkauf sichert sich NSN vor allem einen besseren Zugang zum US-Markt.
NSN und Motorola hatten das Geschäft bereits Mitte vergangenen Jahres verkündet, dann aber fuhr ihnen der chinesische Rivale Huawei in die Parade. Der langjährige Motorola-Partner fürchtete, dass mit dem Spartenverkauf auch seine Firmengeheimnisse den Besitzer wechseln. Huawei hatte Motorola seit 2000 Netzwerkprodukte geliefert, die die Amerikaner dann unter eigenem Namen weiterverkauften. Erst Mitte April schlossen die Kontrahenten Frieden.
Der chinesische Konzern gehört zu den schärfsten Rivalen von NSN. Laut Medienberichten war Huawei selbst an der Motorola-Sparte interessiert. Nun wechseln die 6900 Motorola-Mitarbeiter aber zu NSN. Motorola hatte keine Verwendung mehr für seinen Netzwerkbereich, nachdem sich der Traditionskonzern in einen Privatkunden- und einen Firmenkunden-Teil aufspaltete. NSN gehört gemeinschaftlich dem weltgrößten Handyhersteller Nokia und dem deutschen Siemens-Konzern.