Nokia macht mehr Umsatz als erwartet
Stand: 21.10.2010
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Helsinki - Nokia rüstet sich zum Gegenangriff auf dem hart umkämpften Smartphone-Markt und bringt ein überraschend solides Gewinnpolster mit. Das dritte Quartal brachte dem finnischen Unternehmen einen Nettogewinn von 322 Millionen Euro, erklärte Nokia am Donnerstag in Espoo bei Helsinki. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte Nokia insbesondere wegen Wertabschreibungen einen Verlust von 913 Millionen Euro verbuchten müssen. Die Erlöse stiegen mit plus 5 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro unerwartet stark. Nach Bekanntwerden der Zahlen stieg die Nokia-Aktie um gut acht Prozent auf 8,38 Euro.
Dennoch verloren die Finnen weiter Boden an die Konkurrenz. So wird Nokias Anteil am weltweiten Handymarkt immer kleiner und eine schnelle Besserung ist nicht in Sicht. In der Zeit zwischen Juli und September fiel der Marktanteil von Nokia auf 30 Prozent und damit unter die Schwelle von einem Drittel, die das Unternehmen im Vorquartal noch verteidigt hatte. Zwar sei 2010 mit einem Volumenwachstum in der Industrie von mehr als zehn Prozent zu rechnen, der eigene Anteil dürfte aber weiter sinken, hieß es vom Vorstand.
Stellenstreichungen angekündigt
Der neue Konzernchef Stephen Elop kündigte mit der Bekanntgabe der Zwischenbilanz die Streichung von 1.800 Stellen weltweit an. Er stellte ein höheres Tempo als bisher bei der Umstellung auf die immer stärker von Smartphones geprägten Märkte in Aussicht. "Wir müssen unsere Rolle und unseren Ansatz in der eigenen Branche neu überdenken", sagte Elop. Vor allem im Kampf um Kunden für die ertragreichen Smartphones hat Nokia massiv Boden gegenüber Apple sowie anderen Konkurrenten mit ihren Android-Modellen verloren.
Im dritten Quartal fiel der Handyabsatz auf 110,4 Millionen Stück, nach 111,1 Millionen im Vorquartal. Im Jahresvergleich (108,5
Mio) war das immerhin ein leichtes Plus. Der durchschnittliche Verkaufspreis blieb mit 62 Euro im Jahresvergleich konstant. Der operative Gewinn kam nach einem Verlust von 426 Millionen Euro im Vorjahr nun bei plus 403 Millionen Euro heraus.