Neuer Bericht: massive Wettbewerbsprobleme bei T-Mobile-Deal
Stand: 30.11.2011
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Washington - Die Vorbehalte der amerikanischen Regulierer gegen einen Verkauf der Telekom Tochter T-Mobile USA an AT&T gehen viel weiter als bisher bekannt. In der Nacht zum Mittwoch veröffentlichte die Telekommunikationsbehörde FCC einen mehr als 100-seitigen Bericht. Dieser legt das volle Ausmaß der Bedenken offen. Die FCC-Experten kamen zu dem Resultat, dass der Milliarden-Deal in so gut wie allen wichtigen US-Regionen den Wettbewerb verringern und damit höhere Preise für Verbraucher bedeuten könnte. Darüber hinaus sieht die Behörde nicht sichergestellt, dass mit der T-Mobile-Übernahme neue Jobs entstehen würden und Kunden ein besseres Netz bekämen.
AT&T und die Deutsche Telekom hatten die 39 Milliarden Dollar schwere Übernahme im März eingefädelt. Für beide geht es um viel: Die Telekom würde ein chronisches Problem loswerden, AT&T dringend benötigte neue Frequenzen bekommen. Der Deal stieß jedoch von Beginn an auf Zweifel der Kartellwächter. Das US-Justizministerium klagte wegen einer Verletzung von Wettbewerbsregeln. Als auch der massive Widerstand der FCC offensichtlich wurde, zogen die Unternehmen den Genehmigungsantrag bei dem Telekom-Regulierer vergangene Woche vorerst zurück.
T-Mobile ist der drittgrößte Mobilfunkanbieter in den USA, AT&T würde mit dem Deal zur klaren Nummer eins vor Verizon Wireless. Ein Scheitern der Übernahme, das jetzt immer wahrscheinlicher erscheint, könnte für AT&T richtig teuer werden: Der US-Konzern müsste der Deutschen Telekom dann sechs Milliarden Dollar zahlen, in Form von Bargeld und Mobilfunkfrequenzen. AT&T stellt jetzt bereits vier Milliarden Dollar dafür zurück.
Die FCC hat auch Zweifel, dass heutige kleinere Mobilfunkanbieter erfolgreich den Platz von T-Mobile USA als Nummer drei im Markt einnehmen können. Marktbeobachtern zufolge könnten AT&T und T-Mobile gezwungen sein, in großem Stil Kunden an Mini-Konkurrenten wie Leap Wireless abzugeben, um den Deal noch zu retten.