Netze von O2 und E-Plus kommen ab 2016 zusammen
Stand: 01.12.2015
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München - Vor über einem Jahr hat Telefónica den Handy-Netzbetreiber E-Plus übernommen. Nun soll die Verschmelzung der Netze von O2 und E-Plus beginnen. Im Januar 2016 werde mit der Zusammenführung der UMTS- und GSM-Netze begonnen, teilte Telefónica Deutschland am Dienstag in München mit.
Parallel dazu werde das LTE-Netz "zügig ausgebaut", um damit "Mitte 2016" auch eine gemeinsame LTE-Nutzung zu ermöglichen. Damit würden die Stärken des O2-Netzes bei LTE mit denen von E-Plus bei UMTS vereinigt, betonte das Unternehmen.
E-Plus gehört seit Oktober 2014 zu dem O2-Netzanbieter. Dafür blätterte das Tochterunternehmen der spanischen Telefónica insgesamt mehr als acht Milliarden Euro auf den Tisch. Gemessen an der Kundenzahl ist Telefónica mit 42 Millionen der Marktführer, vor der Deutschen Telekom und Vodafone. Handykunden von Telefónica konnten bereits seit Mitte April über ein sogenanntes "Nationales Roaming" auf eine Kombination der UMTS-Netze von O2 und E-Plus zurückgreifen.
Städte zuerst
Der Fokus der Netzintegration werde 2016 auf urbanen Ballungsräumen liegen. Im ersten Jahr der Netzintegration will Telefónica Deutschland mit dem neuen integrierten Netz mehr als 60 Prozent der Bevölkerung erreichen. Die komplette Netzintegration soll in einem Zeitraum von fünf Jahren abgeschlossen werden.
Für das gemeinsame Netz wurden nach Angaben des Unternehmens die besten Mobilfunkstandorte ausgewählt, die geografisch optimal verteilt sind. Man sei in der Lage, einzelne Mobilfunkstationen in wenigen Stunden umzubauen und den Netzzusammenschluss in einem Gebiet innerhalb einer Woche vollständig umzusetzen.
Markus Haas, der Chief Operating Officer von Telefónica Deutschland, sagte, es handele sich um "ein in Europa einmaliges technisches Großprojekt, das im erwarteten Umfang zu den Synergien beitragen wird, die wir dem Markt in Aussicht gestellt haben". Mit der Integration der Netze und dem Abbau von nicht mehr benötigten Personalkapazitäten will das Management mehr als 5 Milliarden Euro einsparen.