Nachhaltigkeit spielt beim Smartphone-Kauf eine untergeordnete Rolle
Stand: 18.01.2022
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Beim Smartphone-Kauf ist der Speicherplatz das wichtigste Kriterium. Die Marke ist dagegen nur für jeden Zweiten von Bedeutung. Das Thema Nachhaltigkeit spielt beim Handykauf immer noch eine untergeordnete Rolle: Ob ein Smartphone fair produziert wurde, ist das unwichtigste Kaufkriterium. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox.
Speicherplatz schlägt Marke und Preis
Für fast 80 Prozent der Befragten ist ausreichend Speicherplatz auf dem Smartphone "wichtig" oder "sehr wichtig". Auf dem zweiten Platz der wichtigsten Kriterien beim Smartphone-Kauf findet sich aktuelle Technik (73 Prozent), direkt dahinter rangiert mit 72 Prozent der Preis. Äußerlich sichtbare Faktoren wie Marke oder Design sind für jeden Zweiten bedeutsam.
"Rund zwei Drittel der Deutschen haben Smartphones von Samsung oder Apple. Insofern ist es durchaus überraschend, dass dem Faktor Marke keine höhere Bedeutung beigemessen wird", sagt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox. "Speicherplatz hingegen ist vor allem aus zwei Gründen wichtig beim Smartphone-Kauf: Zum einen bremsen volle Speicher die Geräte-Performance, zum anderen kostet Speicherplatz in der Cloud meist extra. Allerdings verursacht der Aufpreis für eine größere Smartphone-Speicherklasse oft deutlich höhere Mehrkosten als die Clouddienste über zwei oder mehr Jahre."
Nachhaltigkeit bleibt als Kaufkriterium unwichtig
Eine nachhaltige Produktion sehen nur 40 Prozent der Deutschen als "wichtig" oder "sehr wichtig" an. 10 Prozent sagen sogar, der Faktor Nachhaltigkeit sei ihnen beim Handykauf "überhaupt nicht wichtig". Auffällig: Junge Menschen unter 30 Jahren finden Nachhaltigkeit beim Handykauf noch weniger bedeutsam als die beiden älteren Gruppen (35 zu 41 Prozent).
Für die Jüngeren ist aktuelle Technik am allerwichtigsten beim Kauf, zudem achten sie doppelt so oft wie die Älteren ab 50 Jahren auf ein schickes Design (66 zu 31 Prozent). Auch das Markenbewusstsein der Millennials ist ausgeprägter (56 zu 44 Prozent). Je höher das Einkommen der Befragten, desto wichtiger ist ihnen die Ausstattung eines Smartphones. Das gilt sowohl für den Speicherplatz als auch für aktuelle Technik und die Versorgung mit Updates.
Aktuelle Klimadiskussion schlägt sich nicht nieder
Ende 2020 hatte Verivox schon einmal nach den wichtigsten Kriterien beim Smartphone-Kauf gefragt. Auch vor einem Jahr wurde einer nachhaltigen Produktion aus Käufersicht kaum Bedeutung beigemessen – nur das Gewicht des Geräts war den Befragten noch unwichtiger.
"Trotz einer zuletzt sehr präsenten Nachhaltigkeitsdebatte spielen faire Produktionsbedingungen beim Smartphone-Kauf in Deutschland offenbar noch eine untergeordnete Rolle", sagt Jens-Uwe Theumer. "Dabei gibt es auf Herstellerseite durchaus Bewegung, etwa mit Marken wie Fairphone und Shiftphone. 100 Prozent fair sind auch deren Produktionsbedingungen nicht, doch geregelte Arbeitszeiten sowie Renten- und Krankenversicherung in der Fertigung können einen großen Unterschied machen."