Nach Yourfone-Coup: E-Plus plant weitere Preisattacken
Stand: 24.04.2012
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Düsseldorf - Nachdem E-Plus erst vergangene Woche den Mobilfunkmarkt mit der neuen Marke Yourfone aufgemischt hatte, plant Deutschlands drittgrößter Mobilfunker nun bereits die Einführung weiterer Tarifneuheiten. Das Unternehmen wolle "Marktanteile insbesondere im Datengeschäft hinzugewinnen", erklärte E-Plus-Chef Thorsten Dirks am Dienstag bei der Präsentation der Quartalszahlen.
Erst vor wenigen Tagen hatte der für seine Billigangebote wie BASE oder Simyo bekannte Mobilfunker mit einer neuen Komplett-Flatrate für Telefonate vom Handy in deutsche Fest- und Mobilnetze sowie die mobile Internetnutzung die Konkurrenz unter Druck gesetzt. Der Konzern bietet das Gesamtpaket unter der neuen Marke Yourfone zum Kampfpreis von 19,90 Euro im Monat an.
Seine Discountstrategie bescherte dem zum niederländischen KPN-Konzern gehörenden Unternehmen zuletzt deutliche mehr Kunden. Im ersten Quartal 2012 überschritt die Kundenzahl erstmals die 23-Millionen-Marke. Damit konnte E-Plus innerhalb von zwölf Monaten mehr als zwei Millionen neue Kunden gewinnen. Der Umsatz stieg um 2,7 Prozent auf 794 Millionen Euro, das operative Ergebnis (Ebitda) erhöhte sich um 0,7 Prozent auf 303 Millionen Euro.
Gewinneinbruch bei Mutterkonzern KPN
Für den niederländischen Mutterkonzern sind die guten Ergebnisse der deutschen Tochter zurzeit besonders wichtig. Denn in den Niederlanden läuft das Geschäft schlecht. Der Gewinn von KPN halbierte sich im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 288 Millionen Euro. Der Umsatz sank um 1,4 Prozent auf knapp 3,2 Milliarden Euro.
2012 sei für KPN ein Übergangsjahr, sagte Konzernchef Eelco Blok. Doch soll sich dank der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen die Ergebnissituation von KPN schon im zweiten Halbjahr wieder verbessern.
In Deutschland bemüht sich der Konzern unterdessen, sein Mobilfunknetz den steigenden Bedürfnissen der Smartphone-Benutzer anzupassen. Bis zum Jahresende will E-Plus rund 500 Millionen Euro in den Ausbau seines Netzes investieren, das in der Vergangenheit häufig wegen seiner Lückenhaftigkeit kritisiert worden war. Ziel sei es, bis zum Jahresende rund 80 Prozent der Bevölkerung einen schnellen mobilen Internetzugang anbieten zu können, erklärte das Unternehmen.