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Mobilfunker O2 steht unter Druck

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

München - Der Mobilfunker O2 bekommt vor der geplanten Hochzeit mit dem Rivalen E-Plus den harten Wettbewerb auf dem deutschen Markt auch zum Jahresstart zu spüren. Weniger Kunden, weniger Umsatz und ein größerer Verlust stehen in der Bilanz für die ersten drei Monate. Die Zahlen zeigen deutlich den scharfen Preiskampf zwischen den Telekommunikationsanbietern hierzulande, der ein Grund für die von der O2-Mutter Telefónica Deutschland und E-Plus gewollten Fusion ist.

Der Umsatz knickte zwischen Januar und März um fast 9 Prozent auf gut 1,1 Milliarden Euro ein. Auch das Geld, das O2 pro Kunde verdient, wurde weniger. Der Arpu genannte Umsatz pro Kunde fiel um einen Euro auf 18,50 Euro. Unter dem Strich steht im Auftaktviertel ein Verlust von 40 Millionen Euro, der damit fast dreimal so hoch ausfällt als vor einem Jahr. Ein weiterer Grund ist der teure Ausbau der Netze, für den auch die Konkurrenten derzeit viel Geld ausgeben.

Mehr Handykunden als der bisherige Primus Telekom

Auch an dieser Front erhoffen sich E-Plus und O2 Erleichterung durch den geplanten Zusammenschluss, denn etliche Investitionen ließen sich teilen und gemeinsam nutzen. Durch die Fusion der beiden Mobilfunker würde aus dem Stand - zumindest gemessen an der Zahl der Handy-Kunden - ein neuer Marktführer noch vor dem Branchenprimus Deutsche Telekom und der bisherigen Nummer zwei Vodafone entstehen. O2 zählte im ersten Quartal 19,28 Millionen Handy-Kunden, 0,3 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Brüssel befürchtet höhere Preise

Für den Deal ist die spanische Mutter von Telefónica Deutschland auch zu Zugeständnissen an die EU-Wettbewerbshüter bereit, um deren Bedenken aus dem Weg zu räumen. Brüssel fürchtet bei einem Zusammengehen höhere Preise für die Verbraucher und will dem Vernehmen nach die Möglichkeit für einen vierten Netzanbieter in Deutschland erhalten. Eine Entscheidung erwarten Telefonica und der niederländische E-Plus-Eigner KPN in der zweiten Junihälfte.