Mobilfunk-Test: Großer Sprung für die deutschen Handynetze
Stand: 25.11.2020
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München – Versorgungsauflagen der Bundesnetzagentur, 5G-Ausbau und ein veränderter Alltag in der Corona-Pandemie sind Faktoren, die die Mobilfunknetze in Deutschland verändert haben – doch was ist besser als zuvor und wo hapert es immer noch?
Verbesserung der Netzqualität
Alle drei Mobilfunknetze in Deutschland haben in den vergangenen zwölf Monaten einen großen Sprung gemacht. Zu diesem Ergebnis kommt das Fachmagazin "Chip" in seinem jährlichen Netztest (Ausgabe 1/21).
O2 habe sich stark gesteigert, Verbesserungen gebe es aber auch bei Vodafone und Telekom. Bei zwei Schwachpunkten habe sich besonders viel bewegt: Das deutliche Stadt-Land-Gefälle in der Netzqualität sei längst nicht mehr so sichtbar wie in früheren Jahren. Und auch in den Fernzügen seien alle Netze besser geworden.
Das Gesamtranking hat sich im Vergleich zum Vorjahr aber nicht verändert: Das beste Netz mit einer Note von 1,28 (Vorjahr 1,3) hat wieder die Telekom, gefolgt von Vodafone mit der Note 1,38 (Vorjahr 1,5) und O2 mit der Note 1,59 (Vorjahr 2,3).
Stabileres Netz im ICE
In der Zug-Einzelwertung sieht es folgendermaßen aus: Am besten funkt in ICEs die Telekom mit der Note 1,53, gefolgt von Vodafone mit der Note 1,76 (Vorjahresnote jeweils 2,2). O2 verbessert sich von Note 3,6 auf 1,79.
Auf dem Land bleibt O2 trotz Verbesserung das Netz mit der schlechtesten LTE-Verfügbarkeit (rund 78,7 Prozent). Vodafone (91,5 Prozent) und Telekom (93,4 Prozent) stehen besser da. In den Städten fielen die Steigerungen nur moderat aus, dort seien sie aber auch schon 2019 "ziemlich gut" gewesen.
Beim mobilen Internet stellt der Test durchgehend eine verbesserte durchschnittliche Download-Geschwindigkeit fest: An der Spitze die Telekom mit 86,2 Megabit pro Sekunde (MBit/s), gefolgt von Vodafone mit 63,9 MBit/s und O2 mit 44,7 MBit/s.
5G steht noch am Anfang
Auch die neue Mobilfunktechnologie 5G floss in die Gesamtbewertung mit ein, allerdings nur zu drei Prozent, weil der Ausbau hier erst gerade losgeht. Die 5G-Einzelwertung fürs Protokoll: Die Telekom vorne mit der Note 1,42, gefolgt von Vodafone (2,09) und O2 (5,81).
Für den Test wurden verschiedene Messungen kombiniert. Losgeschickt wurden ein Fahrzeug mit Messtechnik-Dachbox (9.953 zurückgelegte Kilometer) und ein Fußgänger-Team mit Messrucksäcken, die durch Innenstädte liefen (95 Stunden) und Zug fuhren (2.085 Kilometer).
Ergänzt wurden die Messungen durch Ergebnisse eines Crowdsourcing-Tests, bei dem 4 Milliarden Werte zur Qualität der Netzversorgung auf 2,25 Millionen Handys teilnehmender Nutzer anonym erfasst und ausgewertet wurden.
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