Mobiles Surfen oft langsamer als vereinbart
Stand: 20.10.2014
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München - Nach einem Test der Süddeutschen Zeitung surfen viele deutsche Mobilfunkkunden langsamer, als mit ihrem Provider vereinbart. Die Netzabdeckung offenbart Schwächen und scheint schlechter als vermutet.
Die Internetverbindung auf Smartphone oder Tabletcomputer ist bei zahlreichen Mobilfunkkunden einem Test der "Süddeutschen Zeitung" zufolge deutlich langsamer als vertraglich zugesichert. Jeder zweite Kunde erreiche nur 38 Prozent der vermarkteten Geschwindigkeit, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf einen Netz-Test. Auch die Netzabdeckung in Deutschland sei schlechter als gedacht.
Lediglich 21 Prozent der Smartphones und Tablets konnten den Angaben zufolge eine Verbindung in LTE-Geschwindigkeit aufbauen, dem momentan schnellsten Mobilfunkstandard. Mit LTE lassen sich Daten mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 150 Mbit pro Sekunde verschicken. In EU-Statistiken heiße es dagegen, 81 Prozent der Deutschen stehe LTE zur Verfügung, berichtete die "Süddeutsche".
Deutliche Schwächen auf dem Land
Der Großteil der Nutzer sei aber im langsameren 3G-Netz unterwegs. Darin sind Übertragungsraten von etwa 0,4 Mbit bis 42,2 Mbit pro Sekunde möglich. Auf dem Land hätten in 30 Prozent der Fälle die Geräte nicht einmal diese Geschwindigkeit geschafft, sondern nur mit der 2G-Technik eine Internetverbindung aufbauen können. Dies reiche kaum, um Fotos zu übertragen. Aber auch in Großstädten kam jeder zwölfte nur auf diese niedrige Geschwindigkeit.
Die Zeitung ließ den Angaben zufolge mit dem auf Netz-Tests spezialisierten Unternehmen Zafaco zehntausende Mobilfunkkunden über mehrere Monate testen, wie hoch ihre Übertragungsgeschwindigkeit auf mobilen Geräten ist. Die Auswertung stützt sich auf mehr als 65.000 Messwerte, die mit einer App erhoben wurden.