Mobiler Datenverbrauch beim Oktoberfest erreicht neue Höhen
Stand: 04.10.2024
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Großveranstaltungen sind eine besondere Herausforderung für Mobilfunk-Netzbetreiber: Wenn im Stadion, bei Konzerten oder großen Festen viele Menschen zusammenkommen und ihre Erlebnisse via Smartphone teilen, steigt der Datenverbrauch massiv an. Nach dem Start des diesjährigen Oktoberfests melden die deutschen Netzbetreiber neue Rekorde, berichtet das Vergleichsportal Verivox.
Telekom: 42 Terabyte Daten, 40 Prozent über 5G
Die Deutsche Telekom gibt an, in ihrem Netz seien am ersten Wiesn-Wochenende rund 42.000 Gigabyte (42 Terabyte) Daten übertragen worden. Dabei seien 40 Prozent über das 5G-Netz gelaufen – besonders häufig über die Social-Media-Dienste Instagram, WhatsApp und Snapchat. Zehn zusätzliche Mobilfunkmasten sowie vier Standorte in Bierzelten seien errichtet worden, um einen reibungslosen Datenverkehr zu gewährleisten. Im vergangenen Jahr habe der Datenverbrauch am ersten Festwochenende "nur" bei 28,5 Terabyte gelegen.
Vodafone: 30 Terabyte, ein Drittel über Roaming
Vodafone gibt an, der Datenrekord des Vorjahres sei bereits am ersten Wiesn-Wochenende geknackt worden: An den ersten beiden Festtagen ermittelte der Netzbetreiber einen Verbrauch von rund 30.000 Gigabyte – 50 Prozent mehr als zum Auftakt der Wiesn 2023. Über ein Drittel des Datenverkehrs käme von Besuchern aus dem Ausland, insbesondere von Menschen aus den USA, aus Italien und der Schweiz. Für die Gesamtdauer des diesjährigen Oktoberfestes rechnet Vodafone mit einem Verbrauch von insgesamt 200.000 Gigabyte.
O2: 40 Terabyte, mehr als auf der ganzen Wiesn 2017
O2 hat ermittelt, dass der mobile Datenverbrauch am ersten Wiesn-Wochenende um 30 Prozent im Vergleich zu den Vorjahreswochenenden angestiegen ist. Die Zahl bezieht sich auf die Verbrauchswerte in den großen Festzelten. An nur zwei Tagen hätten die O2-Kundinnen und -Kunden rund 40.000 Gigabyte Daten verbraucht – so viel wie während der gesamten Wiesn 2017. Für das große Volksfest hat der Netzbetreiber nach eigenen Angaben 22 zusätzliche 5G-Mobilfunkantennen auf dem Gelände errichtet.
"Ähnlich wie die Fußball-EM im Sommer ist auch das Oktoberfest ein Prestige-Projekt für die international agierenden Netzbetreiber", sagt Jörg Schamberg, Telekommunikationsexperte bei Verivox. "Allein die für das Oktoberfest zusätzlich bereitgestellte Infrastruktur könnte eine mittelgroße deutsche Stadt umfassend mit Mobilfunk versorgen. Angesichts der noch häufig bestehenden Netzprobleme würden es viele Verbraucherinnen und Verbraucher jedoch begrüßen, wenn die Netzbetreiber auch abseits von Großprojekten für einen störungsfreien mobilen Alltag der Menschen sorgen würden."
Funklöcher bleiben auch 2024 ein häufiges Ärgernis
Im Frühjahr 2024 hatte Verivox ermittelt, dass trotz aller Anstrengungen beim Netzausbau drei Viertel der Deutschen über Funklöcher klagen. Für 18 Prozent sind Netzprobleme sogar ein regelmäßiges Ärgernis, wie die repräsentative Umfrage des Vergleichsportals zeigte. Besonders häufig erleben Pendlerinnen und Pendler Netzausfälle oder -abbrüche (77 Prozent). Wer zumeist im ländlichen Raum pendelt, steckt öfter im Funkloch als Stadtpendler (84 zu 70 Prozent).