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Mobile World Congress: Jahrestreffen der Mobilfunk-Größen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Barcelona - Der Mobile World Congress ist das wohl wichtigste Treffen der Mobilfunkbranche. Jahr für Jahr kommen zu der viertägigen Veranstaltung im Februar zahlreiche Konzernlenker nach Barcelona. Diesmal sind darunter Vittorio Colao von Vodafone, Paul Otellini von Intel und Googles Verwaltungsratsvorsitzender und Ex-Chef Eric Schmidt.

Mehr als 1000 auch kleinere Unternehmen zeigen auf dem Messegelände von Barcelona ihre Produkte und Lösungen. Der Mobile World Congress (früher bekannt als 3GSM) ist eine Fachveranstaltung ohne Publikum: Die erwarteten rund 60 000 Besucher sind entweder Brancheninsider oder Journalisten.

Ein Schwergewicht fehlt in Barcelona: Der US-Konzern Apple, der mit seinem iPhone die Mobilfunkbranche umgekrempelt hat, bleibt Messen dieser Art traditionell fern. Die Veranstalter versuchen, Apples Fehlen mit einem Bereich für Entwickler von iPhone-Apps auszugleichen.

Ein Überblick über erwartete Schwerpunkte:

LTE: Der Nachfolger des heutigen schnellen UMTS-Datenfunks verspricht noch höheres Tempo und mehr Kapazität. Allerdings sind die Netze für die vierte Mobilfunk-Generation erst im schrittweisen Aufbau, Smartphones mit LTE (Long Term Evolution) noch relativ rar - und ihre Besitzer klagen auch noch über besonders schnell leergesaugte Batterien. Die Branche sieht jedoch auch angesichts des immer weiter steigenden Datenverkehrs keine Alternative zum LTE-Ausbau.

Billigere Smartphones: Vor allem die Hersteller ZTE und Huawei aus China stehen an der Spitze dieser Bewegung, die den Mobilfunk-Markt noch weiter umkrempeln dürfte. Mit neuen Bauteilen lassen sich Android-Smartphones für weniger als 100 Dollar produzieren - damit könnten die Computer-Telefone auch in Entwicklungsländern den heute noch dominierenden einfachen Handys den Rang ablaufen. Kurz vor der Messe in Barcelona gaben ZTE und Huawei Milliarden-Deals mit Chip-Lieferanten wie Qualcomm und Broadcom bekannt - ein Zeichen für einen bevorstehenden Angriff.

NFC: Im Februar 2011 stand die Funktechnik NFC im Rampenlicht in Barcelona, das Portemonnaie im Handy schien damit greifbar nahe. Ein Jahr später ist die Begeisterung deutlich abgekühlt: Immer noch sind erst wenige NFC-taugliche Smartphones auf dem Markt, die mobile Bezahldienste gibt es höchstens im Mini-Format, zuletzt sorgten Berichte über Sicherheitslücken für schlechte Stimmung.

Mehr Pixel, mehr Leistung: 8-Megapixel-Kameras gehören heute nahezu zur Standard-Ausstattung von Smartphones. Von Nokia wird nun ein weiterer Sprung erwartet - der schwächelnde finnische Weltmarktführer verrät bisher aber noch nichts konkretes, sondern begnügt sich mit Andeutungen im Internet. Vor allem Android-Hersteller wie HTC und LG werden zudem auf große Bildschirme setzen: Ihre angekündigten neuen Top-Modelle haben Displays mit mehr als 4 Zoll Diagonale (gut 10 cm). Sie sind damit allesamt größer als Apples iPhones. Unter der Haube haben die immer dünneren Geräte oft mächtige Vierkern-Chips.

Neuer Player: Der boomende Smartphone-Markt zieht auch Unternehmen an, die sich in den vergangenen Jahren in der Mobilfunk-Branche zurückgehalten haben. So kündigten jüngst die japanischen Elektronik-Riesen Panasonic und Fujitsu den Vorstoß auf den europäischen Markt an. Als zusätzliches Kaufargument machen sie ihre neuen Top-Modelle auch wasserfest.

Gerüchte: Schon seit einiger Zeit wird spekuliert, Google könnte in Barcelona eine Art Referenz-Tablet mit dem Android-Betriebssystem unter dem Nexus-Markennamen zeigen. Der Internet-Konzern lieferte bisher keine Hinweise darauf, die Spekulation hält sich dennoch hartnäckig.