MobilCom heisst künftig mobilcom - Neuer Name, neues Logo
Stand: 13.03.2003
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Hannover/Büdelsdorf (dpa) - Der vor wenigen Monaten vor der Insolvenz gerettete Mobilfunk-Anbieter MobilCom rüstet auf ein neues Logo um. Das neue Symbol, der kleingeschriebene Firmenname mobilcom mit einem roten Quadrat, solle ein Signal nach aussen und innen sowie der Startschuss für eine Neupositionierung sein, sagte Firmenchef Thorsten Grenz am Donnerstag auf der Computermesse CeBIT in Hannover. Die Kosten dafür wurden nicht genannt. Auch zu Verkaufsgesprächen für die UMTS-Netzanlagen werde mobilcom erst Ende März Stellung nehmen, wies Grenz entsprechende Nachfragen ab.
Ihr Interesse an dem UMTS-Netz haben bereits die Anbieter E-Plus und O2 angekündigt. Zuletzt hatte O2-Chef Rudi Gröger der Tageszeitung "Die Welt" gesagt, sein Unternehmen wolle eine Reihe von Standorten mit Sendestationen kaufen. Grenz sagte lediglich, den Vorrang werde der Bieter haben, der an einem grösseren Teil der Netzanlagen interessiert sei. Es werde auch eher der Verkauf an einen Finanzinvestor favorisiert. Nähere Angaben lehnte er ab.
Nach dem Finanzierungsstopp durch den Grossaktionär France Télécom hatte mobilcom die Pläne für ein eigenes UMTS-Netz aufgeben müssen. Bis dahin war bereits rund eine Milliarde Euro in den Netzaufbau investiert worden. Davon entfielen etwa 500 Millionen Euro auf technische Anlagen, der Rest ist ein Geflecht unter anderem aus Software, Mietverträgen und Aufbaukosten. In Branchenkreisen wird davon ausgegangen, dass mobilcom bei einem Verkauf nur einen geringen Teil der investierten Summen erlösen kann, selbst von einem nur zweistelligen Millionenbetrag war die Rede.
Die "neue mobilcom" wolle aber auch für UMTS als Service-Anbieter im Markt bleiben, betonte Grenz. Das Unternehmen hat kein eigenes Netz, die zuletzt 4,8 Millionen Kunden telefonieren in Netzen anderer Anbieter. Mit einer neuen Tarifstruktur wolle mobilcom wechselwillige Handy-Besitzer gewinnen, sagte Marketing-Vorstand Michael Grodd. Die Treue eigener Kunden solle eine 25 Mitarbeiter starke Abteilung mit Sitz in Erfurt sichern. Grenz bekräftigte, dass mobilcom in diesem Jahr schwarze Zahlen vor Steuern und Zinsen (EBIT) schreiben wolle.