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Mehr als Design: Outdoor-Handys sind robuste Begleiter im Alltag

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Stuttgart - Nicht immer muss ein Handy nur schick sein. Wer häufig auf Baustellen, in Werkstätten oder im Wald unterwegs ist, hat andere Ansprüche an sein Mobiltelefon. Viele Hersteller bieten deshalb sogenannte Outdoor-Handys an, die sich durch eine besondere Robustheit auszeichnen: Staub, Hitze, Kälte oder Spritzwasser können diesen Handys wenig anhaben. Doch auch ganz normale Mobiltelefone muss man nicht mit Samthandschuhen anfassen.

"Eine allgemeingültige Definition für ein Outdoor-Handy gibt es nicht", sagt Markus Eckstein, Mobilfunk-Experte bei der Zeitschrift "Connect". Oft geben die Hersteller aber an, welche Widrigkeiten die Telefone überstehen sollen. "Die einfachsten sind spritzwassergeschützt und stoßsicher", sagt Eckstein. Man sollte aber auch ganz normale Handys nicht unterschätzen. "So ein Telefon überlebt einen Sturz aus der Hosentasche oder vom Tisch normalerweise problemlos, auch ein paar Spritzer Regenwasser machen nichts aus."

Wer nicht ausschließen kann, dass sein Handy auch mal ins Wasser eintaucht, groben Schmutz oder Schläge abbekommt, sollte sich an ein "echtes" Outdoor-Handy halten. Die Hersteller werben oft mit einer sogenannten IP-Zertifizierung. IP steht für International Protection und bezeichnet die Schutzart des Gehäuses. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die genaue Schutzklasse.

Das Deutsche Institut für Normung hat für den Schutz gegen Berührung und Fremdkörper Schutzziffern von 0 (kein Schutz) bis 6 (geschützt gegen den Zugang mit einem Draht und staubdicht) definiert. Gleiches gilt für den Schutz gegen Wasser. Hier geht die Skala von 0 (kein Schutz) bis 8 (Schutz gegen dauerndes Untertauchen).

Samsung wirbt beispielsweise damit, dass sein Outdoor-Modell B2710 (ab 120 Euro) sowohl eine Landung in einem Bierkrug als auch ein Bad im Suppentopf übersteht. "Auch danach hat es funktioniert - es kann also auch mit Hitze und Kälte umgehen", sagt die Unternehmenssprecherin Annika Karstadt. Deshalb wird das Gerät als IP-67-zertifiziert bezeichnet.

Die erste Ziffer 6 steht für "geschützt gegen den Zugang mit einem Draht und staubdicht", die zweite Ziffer 7 steht für "Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen". Für den Einsatz im Arbeitsumfeld hat das Handy Samsung zufolge einen stärkeren Lautsprecher und kann Hintergrundgeräusche reduzieren. Sportler können vielleicht die GPS- und Kompass-Funktion sowie die eingebaute Taschenlampe gebrauchen.

Nokias Modell 3720 (ab 115 Euro) sieht eigentlich aus wie ein klassisches Handy. Trotzdem ist das Gehäuse nach IP-54 zertifiziert. Das heißt, es ist geschützt gegen Staub (5) und Spritzwasser von allen Seiten (4). Motorola hat mit dem Defy (ab 320 Euro) sogar ein IP-67-zertifiziertes Android-Smartphone im Angebot, dem man seine Schutzklasse nicht ansieht. Das 118 Gramm leicht Mobiltelefon hat einen 3,7-Zoll-Touchscreen, GPS, WLAN, Lage-, Licht- und Annäherungssensoren.

Dagegen nimmt sich die Ausstattung der deutlich sichtbar gummierten Outdoor-Geräte des Herstellers Sonim eher bescheiden aus. Die Handys seien vor allem für den Arbeitseinsatz unter widrigen Bedingungen gedacht und sollen einfach zu bedienen sein, sagt Marius Dittert, Sprecher des US-Unternehmens. Die Geräte hätten doppelte Schalen, ein vergleichsweise großes und massives Gehäuse, eine stärkere Sendeleistung, einen ausdauernden Akku und funktionierten auch bei Extremtemperaturen. Die derzeit erhältlichen Sonim-Geräte sind nach IP-54, IP-57 oder IP-67 zertifiziert und kosten zwischen 200 und 300 Euro.