Marktforscher: Handy-Markt schrumpft durch Smartphone-Boom
Stand: 16.05.2012
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Stamford - Der weltweite Handy-Markt ist im ersten Quartal 2012 aufgrund der sinkenden Nachfrage nach einfachen Mobiltelefonen geschrumpft. Der Absatz ging im Jahresvergleich um zwei Prozent auf 419,1 Millionen Geräte zurück. Bei den populären Smartphones gab es hingegen einen Zuwachs von fast 45 Prozent auf 114,4 Millionen Computer-Telefone. Dies geht aus aktuellen Zahlen der Marktforschungsfirma Gartner vom Mittwoch hervor. Das Google-Betriebssystem Android festigt weiterhin seine Spitzenposition im Smartphone-Geschäft mit einem Marktanteil von 56,1 Prozent.
Ursache für den Rückgang des Marktes sei vor allem eine niedrigere Nachfrage in der Region Asien/Pazifik gewesen, hieß es. Nach dem schwächeren ersten Vierteljahr - es war der erste Rückgang seit dem zweiten Quartal 2009, als die Ausläufer der Finanzkrise die Branche erreichten - sei Gartner auch skeptischer bei der Prognose für 2012 geworden, erklärte Analystin Annette Zimmermann.
Samsung stößt Nokia vom Thron
Wie schon andere Marktforscher sieht Gartner Nokia nach 14 Jahren vom Thron des weltgrößten Handy-Herstellers gestoßen. Neue Nummer eins sei Samsung mit 86,6 Millionen verkauften Geräten und 20,7 Prozent Marktanteil. Nokia kam auf 83,2 Millionen Handys und 19,8 Prozent.
Damit fällt die Führung laut Gartner allerdings etwas knapper aus als es die Marktforscher von der Strategy Analytics sahen, die für Samsung einen Absatz von 93,5 Millionen Mobiltelefonen errechnet hatten. Samsung selbst gibt keine Verkaufszahlen mehr bekannt. Die Erkenntnisse der Marktforscher sind die einzige Orientierung.
Apple bleibt der unangefochtene Champion
Als drittgrößter Handy-Hersteller der Welt hat sich fest Apple mit seinem iPhone etabliert. Mit 33,1 Millionen verkauften Geräten und 7,9 Prozent Marktanteil sieht Gartner Apple zwar weit hinter den beiden größeren Rivalen - dank der hohen iPhone-Preise ist der US-Konzern jedoch schon lange der unangefochtene Champion der Branche, was die Gewinne angeht.
Den Anteil des iPhones am Smartphone-Markt sieht Gartner bei 22,3 Prozent. Damit lassen Android und Apples iOS-Plattform anderen Systemen immer weniger Platz. Die Blackberrys von RIM liegen demnach nur noch bei 6,9 Prozent, die Microsoft-Betriebssysteme inklusive Windows Phone stecken bei 1,9 Prozent fest.
Konkurrenz aus China
Deutlich wird aus den Zahlen auch, dass die etablierten Platzhirsche immer mehr neue Rivalen aus China beachten müssen. So rückte der Hersteller ZTE weltweit auf den vierten Platz vor, mit einem Marktanteil von 4,2 Prozent. Auf Rang sechs steht Huawei - vor dem Blackberry-Anbieter RIM, Motorola, Sony und HTC.