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Markenrechtsstreit um SMS-Nachfolger Joyn

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd

Düsseldorf/Bonn - Die Mobilfunker tun sich nach wie vor schwer, den SMS-Nachfolger "Joyn" einzuführen. Vodafone bestätigte am Freitag Pläne, wonach der Konzern im Mai starten wolle. Doch es gibt ein Problem: Hinter den Kulissen tobt ein Markenrechtsstreit um "Joyn".

Wie die Nachrichtenagentur dapd aus Branchenkreisen erfuhr, haben Dritte bereits vor Monaten Ansprüche auf den Markennamen "Joyn" angemeldet. Mit dem Vorgang Beteiligte wollten den Anspruchssteller jedoch nicht näher beschreiben. Am Freitag war allein zu erfahren, dass die Marke andernorts eingeführt sei, aber nicht in Deutschland.

Telekom wirbt bereits mit Joyn-Logo

Unter beteiligten Juristen sei daher strittig, ob die Ansprüche des Dritten gerichtlich durchsetzbar seien. Klar sei, dass hierfür der weltweite Mobilfunkverband GSMA verantwortlich sei, der den Start von Joyn koordiniere und die Marke abgestimmt habe. Die GSMA gab am Freitag auf dapd-Anfrage keine Stellungnahme zu dem Vorfall ab.

Vodafone wollte sich dazu ebenfalls nicht äußern. Ein Sprecher der Deutschen Telekom sagte indes in Bonn: "Joyn ist der internationale Name für das Diensteangebot. Wir gehen davon aus, dass wir in Deutschland im Sommer wie geplant mit diesem Dienst starten können."

Anders als Vodafone nutzte die Telekom das Joyn-Logo bereits, um den Nachfolger der SMS zu bewerben. Vodafone bezeichnete den Dienst als RCS-e, das für die Technik hinter dem Nachfolger der SMS steht.

E-Plus und Apple warten bei Joyn ab

Während Nachrichten nach dem etablierten Standard SMS über einen eigenständigen Mobilfunkdienst versandt werden, laufen Nachrichten des neuen Standards Joyn über das Internet. Neben Vodafone arbeiten auch die Deutsche Telekom und O2 an der Einführung des Systems. Der vierte deutsche Mobilfunker E-Plus hält sich bisher gänzlich zurück.

Der Telekom-Sprecher sagte auf dapd-Anfrage, für den Bonner Konzern bleibe die Planung für den Einstieg bei Joyn bei "Sommer 2012". Bei Vodafone hieß es dazu: "Unsere Kunden bleiben erst einmal unter sich. Das ist schade."

Unterdessen bedroht noch eine Entwicklung den Erfolg von Joyn: Neben einzelnen Netzbetreibern machen auch nicht alle Handy-Hersteller von Anfang an mit. Der Mobilfunkverband GSMA spricht bislang nur davon, "neun von zehn" wichtigen Fabrikanten überzeugt zu haben. Apple mit seinen beliebten iPhones ist hingegen bislang nicht an Bord. Laut GSMA sollen hier nachträglich installierbare Apps zum Einsatz kommen.