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Mailen und konferieren: Was Handys alles können

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Allensbach/Hamburg - Das Handy ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Neun von zehn Deutschen nutzen ein Mobiltelefon - zum Telefonieren natürlich, aber auch zum Kurznachrichten schreiben oder Fotografieren: Laut der aktuellsten Computer- und Technik-Analyse des Instituts für Demoskopie Allensbach empfangen und senden 88 Prozent der Handynutzer SMS, 50 Prozent nutzen die eingebaute Digitalkamera. Dann hört es beim Gros der Anwender aber auch schon auf mit dem Interesse an zusätzlichen Funktionen.

Wenn überhaupt, sind es vor allem die 14- bis 19-Jährigen, die zum Beispiel Organizer-Funktionen wie Adressbuch und Terminkalender (47 Prozent) oder die Bluetooth-Schnittstelle für den drahtlosen Datenaustausch (52 Prozent) nutzen. Ältere Menschen zeigen sich da deutlich weniger probierfreudig. Dabei gibt es viele Funktionen und Kniffe, die nicht unbedingt das Leben, aber doch den Umgang mit dem Handy selbst leichter machen.
 
Um zum Beispiel die Summe der bereits verschickten SMS nicht aus den Augen zu verlieren, haben manche Handys einen Nachrichtenzähler. Bei den Modellen von Sony Ericsson, die nicht mit Windows mobile arbeiten, ist er im Menü unter «Einstellungen/Anrufe/Zeit und Kosten» zu finden. Hier gibt es außerdem einen Datenzähler, der anzeigt, in welchem Umfang mit dem Handy Daten aus dem Internet heruntergeladen wurden.
 
Neue Mobiltelefone ohne Bluetooth gibt es so gut wie gar nicht mehr. Trotzdem nutzen laut Allensbach nur 27 Prozent der Handy-Besitzer diese Funktion. Dabei ist sie praktisch und leicht zu handhaben: So lassen sich etwa Fotos leicht auf andere Handys übertragen - zum Beispiel, um die Freude über einen gelungenen Schnappschuss mit Freunden zu teilen. Und wer im Auto telefonieren will, kann sein Handy via Bluetooth drahtlos mit einer entsprechenden Freisprecheinrichtung verbinden.
 
Das Unternehmen Sirvaluse aus Hamburg untersucht in sogenannten Usability-Studien, wie Anwender mit technischen Geräten klarkommen: «Nur etwa zehn Prozent der Funktionen werden überhaupt genutzt», sagt Geschäftsführer Tim Bosenick. Daran seien teils auch die Hersteller und Mobilfunkanbieter schuld.
 
Die mobile Internetnutzung etwa habe bei vielen Verbrauchern ein schlechtes Image. Das liege einerseits daran, dass sie vor einigen Jahren noch sehr teuer war. Zum anderen reichte früher laut Bosenick bei vielen Handys ein versehentlicher falscher Tastendruck aus, um unbeabsichtigt online zu gehen und teils eine Menge Geld loszuwerden.
 
«Das hat sich in den Köpfen der Leute festgesetzt», sagt Bosenick. Dass sich zwischenzeitig viel geändert hat, wissen viele Verbraucher nicht. Bosenick nutzt das mobile Internet seit rund einem halben Jahr intensiver. Er greift etwa auf die Websites der Deutschen Bahn zu, um sich über Verbindungen zu informieren. «Ich lerne gerade die Vorteile des mobilen Internets kennen.»
 
Oft sind die Menüs der Handys schwer zu durchschauen. Da ist es meist einfacher, bestimmte Funktionen über die Eingabe von Codes direkt aufrufen: Wer zum Beispiel Anrufe umleiten lassen möchte, weil er nicht erreichbar ist, tippt folgende Kombination ins Handy ein: «**62*Rufnummer#». Bestätigt wird sie mit der Wahltaste. Mit «##002#» und Wahltaste lassen sich alle Umleitungen wieder löschen.
 
Wer während des Telefonierens eingehende Anrufe nicht verpassen will, kann mit «*43#» die Anklopf-Funktion aktivieren. Dann gibt das Handy ein Signal, auch wenn gerade gesprochen wird (Deaktivierung: «#43#»). Durch Drücken der «0» werden anklopfende Anrufer abgewiesen. Soll das Gespräch angenommen werden, wird die «1» gedrückt, teilweise muss durch Drücken der Wahltaste bestätigt werden. Um das laufende Gespräch zu parken, ist die «2» zu drücken. Eine Konferenz mit allen Gesprächsteilnehmern lässt sich mit der «3» starten.
 
Für Prepaid-Kunden interessant ist die Guthabenabfrage: Bei E-Plus, T-Mobile und Vodafone führt die Kombination «*100#» zu einer Auskunft. Bei O2 ist es «*101#» und Wahltaste. Wer seine Nummer nur bestimmten Gesprächspartnern zeigen will, veranlasst das mit der Kombination aus «*31#» und der jeweiligen Nummer. Das funktioniert auch bei allgemeiner Rufnummernunterdrückung. Die Kombination «#31#» plus Rufnummer sorgt dafür, dass die eigene Nummer ausschließlich beim folgenden Anruf nicht angezeigt wird.
 
Steffen Grosch, Produktmanager bei Sony-Ericsson, nutzt selbst besonders gern die E-Mail-Funktion seines Handys. Fast jedes neue Mobiltelefon kann Mails empfangen und senden. Das ist Grosch zufolge mittlerweile auch sehr einfach geworden, da die neueren Handys in der Regel ein Installationsprogramm haben: «Da müssen Sie meist nur noch den Namen ihres E-Mail-Kontos und ihr Passwort angeben - den Rest übernimmt das Handy.»
 
Empfehlenswert ist es, sich von seinem neuen Handy die sogenannte IMEI-Nummer zu notieren. Geht das Telefon verloren, hilft sie bei der Suche nach dem Gerät und seiner Identifikation. Die IMEI lässt sich mit «*#06#» aufrufen.