Kinder & Smartphone: darauf sollten Eltern achten
Stand: 21.10.2011
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Hamburg - Smartphones bieten eine Reihe von Anwendungsmöglichkeiten. Deshalb sind sie gerade bei Kindern besonders beliebt. Fotos anschauen, Surfen, Spielen und Chatten – all das birgt aber auch Gefahren.
"Eltern sollten sich daher möglichst schon vor dem Kauf informieren, wie man auch ein Smartphone für Kinder sicher machen kann", sagt Medienpädagogin Kristin Langer von der Initiative Schau-Hin. Kinder seien oft experimentierfreudiger sind als Erwachsene und probierten alles aus. Eltern dagegen falle es häufig schwer, sich angesichts der rasanten Entwicklung zu orientieren und die Risiken richtig einzuschätzen. Durch den Internetanschluss entstehe die Gefahr, dass Kinder schnell mit nicht kindgerechten Inhalten wie Gewaltvideos oder pornographischen Bildern konfrontiert werden können, warnt die Pädagogin.
Internetanschluss für jüngere Kinder sperren
Ein weiteres Problem stellt aus Sicht von Kristin Langer die Freigabe von persönlichen Informationen dar. Kinder gingen oft leichtfertig mit persönlichen Daten um, die - wie beim Surfen am Computer -, schnell in die falschen Hände geraten können. Umso wichtiger sei es, dabei zu sein, wenn jüngere Kinder im Internet surfen und ihnen gegebenenfalls etwas zu erklären.
Der Internetanschluss sollte deshalb für Kinder unter 14 Jahren gesperrt werden, empfiehlt sie. Wie genau sich eine Sperre für den jeweiligen Handytyp einrichten lässt, erfährt man bei seinem Mobilfunkanbieter. Eine weitere Möglichkeit sei, den Internetzugang über eine Filterfunktion des Browsers zu begrenzen. Bestimmte Seiten könnten dann nur noch mit dem entsprechenden Passwort gesehen werden.
Die Telekommunikationsjuristin der Verbraucherzentrale Anneke Voß räumt allerdings ein: "Für ältere Kinder sind solche Sperrungen weniger sinnvoll, da diese mit einem gewissen technischen Verständnis leicht zu umgehen sind". Umso wichtiger werde es dann, gemeinsame Vereinbarungen zu treffen, die den Zeit- und Kostenfaktor der Handynutzung regeln. Eine Möglichkeit sei auch, die Kinder an den Kosten zu beteiligen.
Kostenexplosionen vermeiden
Die Kostenkontrolle zähle zu den wichtigsten Punkten einer geregelten Nutzung, meint die Schau-Hin-Expertin Langer. Um das Guthaben zu begrenzen, rät sie zu einer Prepaid-Karte. Damit können alle kostenpflichtigen Dienste, wie Telefonieren, Internetnutzung und das Senden von Kurznachrichten nur so lange genutzt werden, wie das Guthaben ausreicht. Das mache es auch für die Kindern leichter, die Kosten im Überblick zu behalten.
Eltern sollten in jedem Fall mit den Kindern über die Kosten sprechen und die Grenzen für mobile Internetnutzung, Telefongespräche und Kurz- und Bildnachrichten wie SMS und MMS abstecken - erst Recht, wenn die Entscheidung doch für einen Vertrag ausfallen sollte.
Klare Regeln sind vor allem in Bezug auf Premiumdienste wie Klingelton-Abos, Logos und Apps wichtig. Eltern sollten mit ihren Kindern gemeinsam vereinbaren, welche Inhalte heruntergeladen werden dürfen, rät Langer. Und die Telekommunikationsjuristin der Verbraucherzentrale, Anneke Voß, warnt: "Ähnlich wie bei Klingeltönen sind auch in vermeintlich kostenfreien Apps häufig Abo-Fallen versteckt".