Keine Gesundheitsgefährdung durch LTE-Immissionen
Stand: 17.01.2013
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Bremen - Der neue Mobilfunkstandard LTE (Long Term Evolution) belastet nach einer wissenschaftlichen Untersuchung nicht die Gesundheit. Die Messungen an jeweils einem Standort je Bundesland mit insgesamt 91 Messpunkten zeigten, dass die LTE-Immissionen überall weit unter den in Deutschland gültigen Grenzwerten lägen, sagte Christian Bornkessel vom Institut für Mobil- und Satellitenfunktechnik, zugleich Mitglied der Strahlenschutzkommission, am Mittwoch in Bremen.
Es sei verständlich, dass die Technik, die dem Mobilfunk zugrunde liege, Befürchtungen über mögliche gesundheitliche Folgen auslöse, sagte der promovierte Chemiker und Biologe Matthias Otto. "Ich sehe keinen kritischen Punkt für die Gesundheit. LTE-Basisstationen sind auch für Kinder keine Belastung." Otto ist Mitglied der Kommission "Umweltmedizin" beim Robert Koch-Institut und in der Kommission für Umweltfragen der deutschen Kinderärzte.
Eine deutlich höhere elektromagnetische Strahlung gehe von Smartphones, Tablets und PCs aus, sagte Matthias Ross vom Bremer Gesundheitsamt. Alle Untersuchungen zeigten, dass die körpernah getragenen Mobilgeräte höhere Werte hätten. "Keiner will auf sein Handy verzichten." Aber zugleich wolle keiner in der Nähe eines Funkmastes leben. Es gebe Mobiltelefone, die den Grenzwert zu 90 Prozent ausschöpften.
Für Sendeanlagen sind im Bundesimmissionsschutzgesetz Grenzwerte festgelegt, die auf Empfehlungen der Internationalen Strahlenschutzkommission für nicht ionisierende Strahlung beruhen. Je nach dem, auf welcher Frequenz das Mobilnetz betrieben wird, variiert der Grenzwert: Auf 900 MHz (GSM 900) liegt er bei 41,7 V/m, bei 1800 MHz (LTE 1.800) bei 58,4 V/m.
Mit dem Mobilfunkstandard LTE lassen sich Daten besonders schnell übertragen, was unter anderem auch in ländlichen Gebieten ein schnelles Breitband-Internet ermöglichen soll.