Kein Schnickschnack: Einfache Handys für unter 100 Euro
Stand: 03.11.2009
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn
Es muss nicht immer kostspielig sein: Es gibt viele Handys für weniger als 100 Euro, die ohne langfristige Vertragsbindung zu haben sind. Luxusgeräte mit High-End-Anwendungen sind zu diesem Preis nicht zu erwarten, dafür aber einige Einsteigermodelle, die solide Grundfunktionen bieten. Bei diesen sogenannten Einfachhandys handelt es sich aber keineswegs um Billigmodelle. Im Gegenteil: "Das sind sehr taugliche Geräte, die für die Standardnutzung im Alltag völlig ausreichend sind", sagt Alexander Krug von der in Hamburg erscheinenden Zeitschrift "Computerbild". Wer sein Handy hauptsächlich zum Telefonieren oder für SMS nutzt, müsse nicht mehr Geld ausgeben.
Fokus auf das Wesentliche
Die preisgünstigen Geräte bieten oft einen Wecker, ein UKW-Radio und vereinzelt auch Kameras mit einer Auflösung bis zu 1,3 Megapixel sowie eine Bluetooth-Funktion, erklärt Steffen Grosch vom Hersteller Sony Ericsson in Düsseldorf. Der Preis für diese Handys werde bewusst niedrig gehalten, "weil es sich um Einsteigermodelle handelt, bei denen auf umfassende Multimedia-Anwendungen weitgehend verzichtet wurde", erläutert der Produktmanager. Hochauflösende Kameras, MP3-Player oder UMTS-Dienste können Verbraucher von den günstigen Modellen nicht erwarten.
Der Fokus liegt auf dem Wesentlichen: "Die Geräte sind leicht bedienbar, übersichtlich gestaltet und verfügen über ein schlichtes Design", sagt Alexandra Zaddach vom Hersteller Samsung in Schwalbach am Taunus. Zur übersichtlichen Gestaltung gehört etwa eine übersichtliche Tastatur sowie eine klare Menüstruktur, die nicht mit Unterhaltungsfunktionen überfrachtet ist. Das erleichtert die Nutzung vor allem für Kinder oder ältere Menschen.
Vorteil: lange Akkulaufzeiten und einfache Bedienbarkeit
Da die "Einfachhandys" nur über Grundfunktionen verfügen, hält der Akku relativ lange. "Bis zu 500 Stunden Standby- und 8 Stunden Gesprächszeit sind möglich", sagt Zaddach. Der Grund für die Ausdauer liege unter anderem darin, dass die simplen Displays mit Größen von unter zwei Zoll wenig Strom verbrauchen.
Durch einfache Bedienbarkeit und lange Betriebsdauer überzeugt zum Beispiel das Modell "Nokia 1680 classic", das bei einem Praxis-Check der Stiftung Warentest in Berlin (Ausgabe 5/2009) als bestes Gerät seiner Klasse mit dem Gesamturteil "gut" abgeschnitten hat.
Integrierte Kameras eignen sich für Schnappschüsse
Wichtig für Verbraucher ist es laut Krug, nicht zu viel von den Handys zu erwarten. Zwar seien etwa Schnappschüsse mit der integrierten Kamera möglich, diese taugen aber eher zum Ansehen und Herumzeigen auf dem Gerät selbst. "Zum Entwickeln der Fotos ist die Qualität zu schlecht." Entscheidend dafür sei nicht nur die Auflösung, sondern auch die Lichtempfindlichkeit der Optik. Zudem ist in den meisten Fällen auch kein ausreichender Speicher vorhanden, dieser betrage meist nur rund 50 Megabyte - zu wenig, um nur annähernd so viele Fotos wie auf einer Digitalkamera zu speichern.
Mit dem Handy im Internet zu surfen, ist bei einigen günstigen Modellen dennoch möglich. Dabei werden meist nur sehr einfache Browser eingesetzt. Eine Zugauskunft, Wetterberichte oder Sportergebnisse seien aber problemlos nachzuschauen, so Krug. Ein Manko ist dagegen das Display: "Zum Ansehen von Videos oder komfortablem Surfen im Netz ist es oft zu klein."