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In 7 Schritten zum neuen Handy-Tarif

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg – Zahlreiche Verbraucher stecken in viel zu teuren Handy-Tarifen fest – auch deshalb, weil sie sich scheuen, ihren derzeitigen Vertrag mit aktuellen Angeboten zu vergleichen.

Dabei beträgt das Sparpotenzial bei Handyverträgen oft 50 Prozent und mehr. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie bei den Angeboten achten sollten und wie Sie in wenigen Schritten den für Sie besten Tarif finden.

1. Welches Handynetz benötige ich?

Telekom (D1), Vodafone (D2) und Telefónica (O2 und E-Plus) – das sind die drei Mobilfunk-Netzbetreiber in Deutschland. Neben eigenen Tarifen stellen sie ihre Infrastruktur auch anderen Anbietern – sogenannten Providern – zur Verfügung. Die Provider nutzen die Netze der Netzbetreiber und können häufig günstigere Angebote machen. Die Netzabdeckung ist gebietsabhängig: In größeren Städten ist die Sprachqualität und Erreichbarkeit häufig besser als in ländlichen Gebieten. Überprüfen Sie daher zunächst die Netzabdeckung, um das passende Netz zu finden.

2. Tarif mit oder ohne Smartphone?

Benötigen Sie einen einzelnen Tarif oder gleich auch ein neues Gerät? Bei vielen Mobilfunkanbietern können Sie subventionierte Handys und Smartphones mit einem passenden Tarif kombinieren. Dabei werden die Kosten für das neue Gerät auf die gesamte Vertragslaufzeit aufgeteilt und abbezahlt. Einen Vorteil hat diese Vertragsart: Sie müssen den Kaufpreis für das neue Smartphone nicht sofort begleichen. Vielnutzer, die starke Tarifleistungen und ein Top-Smartphone erwarten, werden hier fündig. Wer jedoch nicht immer das neueste Mobiltelefon in der Tasche haben will, der kommt deutlich günstiger weg, wenn er nur einen neuen Tarif abschließt und sich separat ein Gerät kauft.

Unser Tipp: Meist zahlt sich Treue bei Bundle-Verträgen nicht aus, denn nach Ablauf der Vertragslaufzeit wird der monatliche Betrag nicht automatisch gesenkt. Wenn Sie den Tarif flexibel an Ihre Bedürfnisse anpassen möchten, entscheiden Sie sich besser für einen Vertrag mit kurzer Laufzeit oder einen Prepaid-Tarif.

3. Vertragslaufzeit – ja oder nein?

Verbraucher können zwischen verschiedenen Tarifarten wählen: Postpaid-Tarife oder Prepaid-Tarife. Bei den Postpaid-Tarifen – den Laufzeitverträgen – liegt meist eine Mindestvertragsdauer von 24 Monaten zugrunde, und bezahlt wird monatlich. Prepaid-Tarife fürs Smartphone sind jeden Monat kündbar und haben keine Mindestvertragslaufzeit. Hierbei laden Sie im Voraus ein bestimmtes Guthaben auf Ihre Karte. Je nach gebuchtem Datenvolumen, Flatrate-Umfang, Freiminuten- oder SMS-Paket wird monatlich ein bestimmter Betrag von diesem Guthaben abgebucht. Reicht das Guthaben nicht aus, erlischt die Option.

4. Datenvolumen: Wie viel brauche ich wirklich?

Das Datenvolumen ist die Menge an Daten, die pro Monat fürs mobile Surfen im Internet und andere Anwendungen genutzt werden kann. Ist das gebuchte Volumen verbraucht, wird die Surfgeschwindigkeit reduziert (Drosselung). In nahezu allen Flatrates zur mobilen Nutzung wird gedrosselt – die Frage ist nur, ab wann. Als Faustregel gilt: Je teurer der Tarif ist, desto mehr Datenvolumen enthält er in der Regel. Aber Vorsicht: Nachbuchen kann teuer werden!

Daher sollten Sie Ihren Datenverbrauch richtig einschätzen: Wer nur seine Mails checkt, einen Messenger wie WhatsApp nutzt und sonst gelegentlich surft, der kommt im Monat mit 200 Megabyte (MB) gut zurecht. Wer jedoch regelmäßig Musik übers Internet hört, sich Videos auf YouTube anschaut oder auch mal Video-Streaming-Angebote nutzt, der muss ein deutlich höheres Datenvolumen – am besten im Gigabyte-Bereich (GB) – auswählen.

5. Handy-Tarife: Richtig vergleichen

Machen Sie zuerst den Selbsttest und fragen Sie sich: „Wie viel Datenvolumen brauche ich, wie viel telefoniere ich im Monat und welche Tarifart passt zu mir – Flatrate, Prepaid oder Minutenpaket?“ Anhand des so ermittelten persönlichen Bedarfs wählen Sie den gewünschten Handy-Tarif aus – mit oder ohne Gerät. Auch Details wie Auslandsoptionen sollten Sie möglicherweise berücksichtigen.

6. Weniger bezahlen: Effektivpreise beachten, Aktionen und Boni nutzen

Der sogenannte Effektivpreis verrechnet die Kosten über die komplette Vertragslaufzeit (24 Monate) – inklusive Gerätekosten, Einrichtungsgebühr, Rabatte und Boni. Unsere Empfehlung ist daher: Setzen Sie auf Tarife mit Sofortbonus. So sichern Sie sich die größten Sparpotenziale. Achten Sie dann jedoch besonders auf eine rechtzeitige Kündigung zum Laufzeitende – nach 24 Monaten wird’s dann oft teurer. Durch einen Tarifwechsel vermeiden Sie unnötige Kosten.

7. Alten Vertrag kündigen: Aber wie?

Handyverträge sollten Sie immer selbst kündigen. Wenn Sie Ihre Rufnummer mitnehmen möchten, vermerken Sie diesen Wunsch am besten bereits im Kündigungsschreiben. Dieses sollte dann möglichst schriftlich per Briefpost, am besten per Einschreiben, verschickt werden. Bei einer langen Mindestlaufzeit, zum Beispiel 24 Monate, beträgt die Kündigungsfrist meist drei Monate zum Laufzeitende, bei Handyverträgen ohne Laufzeit normalerweise 30 Tage.

Bei der Kündigung sollten Sie darauf achten, wirklich alle Leistungen abzubestellen. Das gilt auch für Zusatzdienste wie Musik-Abonnements von externen Anbietern, die im Zweifelsfall separat gekündigt werden müssen.

Handyvertrag kündigen

Checkliste zur Kündigung:

  • Frist heraussuchen und Kündigungsschreiben aufsetzen
  • Alle Vertragsbestandteile kündigen, auf Zusatzdienste achten
  • Rufnummernmitnahme in Kündigung vermerken
  • Kündigung per Einschreiben verschicken
  • Neuen Vertrag abschließen, Kündigungsschreiben beifügen und Rufnummernmitnahme ankreuzen
  • Auf Tippfehler und Zahlendreher achten; Daten sollten deckungsgleich sein