Immer mehr Schadprogramme richten sich gegen Handys
Stand: 16.11.2012
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Berlin - Immer mehr Schadprogramme richten sich gegen Mobiltelefone. Wie der Anbieter von Anti-Viren-Software McAfee berichtet, nutzten Kriminelle verstärkt Viren und Trojaner, um Smartphones auszuspähen und persönliche Daten abzufangen. Die Zahl neuer Schadprogramme für Handys habe sich im dritten Quartal im Vergleich zum vorigen Quartal fast verdoppelt, so McAfee.
Dagegen habe die Zahl der neu entdeckten Schadprogramme insgesamt abgenommen. Der bei McAfee für das Geschäft in Zentraleuropa zuständige Hans-Peter Bauer sagte jedoch, dass "die Raffinesse der Angriffe immer weiter zunimmt".
Die meisten Handy-Schadprogramme zielten auf Geräte mit dem Android-Betriebssystem von Google. Das deckt sich mit der Einschätzung der finnischen Sicherheitsfirma F-Secure. Der rasante Anstieg sei "ein bisschen schockierend" und besorgniserregend, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Bedrohungsbericht von McAfee. Programme kauften beispielsweise vom Handybesitzer unbemerkt kostenpflichtige Apps. Erst diese Woche warnte die Berliner Polizei vor einem Schadprogramm, mit dem Betrüger die Bankdaten von Besitzern eines Android-Handys ausspionieren könnten.
Einen Anstieg registrierte McAfee auch bei Programmen, die den Computer von Betroffenen sperren und vorgeben, ihn nur gegen eine Zahlung wieder freizugeben. Diese "Lösegeldforderungen" hätten um 43 Prozent zugenommen. Die Schadprogramme würden über Links im Internet und präparierte Webseiten verbreitet, die unbemerkt von Nutzern deren Computer infizieren könnten. Die Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass viele Betroffene solche Angriffe nicht melden.
Vor einem solchen Angriff hatten deutsche Sicherheitsexperten bereits im Sommer gewarnt. Betrüger nutzten damals oft das Logo von Behörden, um Computernutzer zum Bezahlen zu bewegen.