Immer mehr Android-Schadprogramme im Umlauf
Stand: 06.09.2011
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Hamburg - Das Google-Betriebssystem Android wird offenbar immer öfter Ziel von Hackerangriffen. Nach Angaben des Sicherheitsexperten Kaspersky hat sich die Zahl der Schadprogramme vom ersten zum zweiten Quartal 2011 verdreifacht von 50 auf jetzt 150. Dabei seien Trojaner mit regulären Programmen kombiniert worden, die sich die Nutzer im Android Market herunterladen können. Diese würden beispielsweise SMS an teure Kurzwahlnummern senden, berichten die Kaspersky-Experten.
Für den durchschnittlichen Anwender gelte es vor allem, auch auf dem mobilen Gerät entsprechende Sicherheitssoftware zu installieren, rät Kaspersky-Viren-Analyst Stefan Ortloff. Nutzer sollten besonders darauf achten, welche Programme und Apps Verbindung zum Internet aufbauen wollen. Sei ein Gerät von Schadsoftware befallen, habe in allen bisherigen Fällen das Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen gereicht. Vorher sollte das Telefonbuch im Smartphone gesichert werden.
Nach Angaben Ortloffs ist bei iPhones bisher noch kein Schadprogramm festgestellt worden, es sei denn der Nutzer habe vorher mit einem illegalen "Jailbreak" zusätzliche Funktionen freigeschaltet. Der Virenexperte ist aber sicher, dass sich das bald ändern könnte: "Alleine durch die steigende Verbreitung werden Smartphones für die Hacker zu einem lohnenden Ziel." Schließlich könne die Lücke, welche den "Jailbreak" ermöglicht, auch zu kriminellen Zwecken genutzt werden.
Das von Google entwickelte Betriebssystem Android hat nach Zahlen des Markforschungsinstitutes Nielsen im zweiten Quartal Apple auf dem US-Markt überrundet. Während sich dessen Betriebssystem iOS auf 28 Prozent der Geräte findet, laufen 39 Prozent der Smartphones inzwischen mit Android. Laut Google wurden Ende Juli weltweit täglich 550.000 Smartphones mit dem Betriebssystem Android aktiviert.