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Hauptsache neu: Handy-Käufer handeln nicht nachhaltig

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Können sich Smartphone-Käufer vorstellen, zu einem gebrauchten Gerät zu greifen? Die große Mehrzahl offensichtlich nicht. Beim Smartphone-Kauf schauen 54 Prozent der Deutschen als erstes auf den Preis, aber nur 6 Prozent auf eine nachhaltige Produktion. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Verivox.

Frauen schauen mehr aufs Geld als Männer

Über alle Einkommens- und Altersgruppen hinweg sagt mehr als die Hälfte der Deutschen, der Preis des Smartphones sei das wichtigste Kaufkriterium. Für ältere Menschen ab 50 Jahren zählt der Preis mehr als für junge unter 30 Jahren, zudem sind Frauen unabhängig vom Alter preisbewusster als Männer (jeweils 59 zu 49 Prozent).12 Prozent aller Befragten kaufen möglichst schnell das neueste Modell ihrer bevorzugten Marke, darunter viermal so viele junge Menschen wie ältere. Für günstigere Vorgängermodelle entscheiden sich vor allem ältere Menschen.

Neuware ist wichtiger als Nachhaltigkeit

Nur 6 Prozent aller Befragten ist eine nachhaltige Produktion wichtig – jungen Menschen nur unwesentlich mehr als älteren. Auch gebrauchte Geräte kommen nur für eine Minderheit in Frage: 90 Prozent kaufen Neuware. Immerhin 16 Prozent der Befragten finden eine langfristige Versorgung mit Updates wichtig, darunter besonders viele ältere Menschen.

Regelmäßige Updates sind wesentlich für eine sichere Anwendung, ermöglichen aber auch eine längere Nutzung der Geräte: „Apple ist bekannt dafür, seine Geräte vergleichsweise lange mit Updates zu versorgen“, sagt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox. „Weil bei Apple Hard- und Software aus einem Haus kommen, kann die Softwareentwicklung besser auf die Hardwarekomponenten abgestimmt werden. Doch inzwischen garantieren auch manche Android-Hersteller zumindest für ihre Topmodelle Updates für drei Jahre.“

Klare Präferenzen bei Marke und Betriebssystem

Apple oder Android? Das ist die Gretchenfrage beim Smartphone-Kauf, die meist sehr entschieden beantwortet wird: Für manche soll es unbedingt ein iPhone sein, andere möchten das explizit nicht. Laut der Verivox-Umfrage haben zwei Drittel der Deutschen schon vor dem Kauf eine Entscheidung gefällt: Für 37 Prozent ist das Betriebssystem die wichtigste Entscheidungsgrundlage, für 28 Prozent die Marke. Da kein Hersteller mehrere Systeme verbaut, bedeutet die Festlegung auf die Marke auch die Entscheidung für oder gegen Apples iOS bzw. das offene Betriebssystem Android, das auf allen anderen großen Marken läuft.

Schweizer und Österreicher gehen ähnlich vor

Die Umfrage wurde analog auch in beiden Nachbarländern durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass Österreicher beim Smartphone-Kauf noch etwas preisbewusster sind als Deutsche: In unserem Nachbarland nennen 64 Prozent den Anschaffungspreis als wichtigstes Kaufkriterium. Das gilt sowohl in Österreich als auch in der Schweiz besonders für Geringverdiener: In beiden Ländern sagen in dieser Gruppe 73 Prozent, der Preis stehe beim Kauf an oberster Stelle. Zum Vergleich: In Deutschland liegt dieser Anteil bei 61 Prozent. Eine nachhaltige Produktion interessiert auch in den Nachbarländern kaum.

Methodik

Die verwendeten Daten basieren auf einer Online-Umfrage der Innofact AG im Auftrag von Verivox, an der in Deutschland, Österreich und dem deutschsprachigen Teil der Schweiz jeweils 506 Personen im Oktober und November 2020 teilnahmen. Gefragt wurde: „Wie gehen Sie beim Smartphone-Kauf üblicherweise vor?“ – „Dabei sind die zwei wichtigsten Kriterien bei der Smartphone-Anschaffung:“ Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Bevölkerung im Alter von 18 bis 69 Jahren.