Handyempfang im Zug: Ausbau des Mobilfunknetzes weiter als geplant
Stand: 02.06.2023
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Positive Bilanz für den Ausbau des Mobilfunknetzes entlang des Schienennetzes: Nach zwei Jahren Kooperation zwischen der Deutschen Bahn und der Deutschen Telekom sind 97 Prozent der Hauptverkehrsstrecken mit Mobilfunk versorgt. Der Netzbetreiber hat dafür 300 Mobilfunkmasten neu gebaut und 700 Standorte erweitert oder modernisiert.
200 Mbit/s an allen Hauptverkehrsstrecken
Die Telekom übertrifft nach eigenen Angaben die Vorgaben der Bundesnetzagentur. Die Auflagen der Behörde sehen eine Datengeschwindigkeit von 100 Mbit/s an allen Hauptverkehrsstrecken vor, an Nebenstrecken 50 Mbit/s. Auf 97 Prozent der Hauptstrecken sind nun bereits 200 Mbit/s im LTE-Netz möglich.
Im Juni 2021 hatten die Deutsche Bahn und der Netzbetreiber ihre Kooperation begonnen. Ziel ist es, das Streckennetz bis Ende 2026 lückenlos mit schnellem Mobilfunk zu versorgen. Dafür wurde in dreistelliger Millionenhöhe investiert. Folgende Zwischenetappen wurden vereinbart: Der Ausbau entlang der Hauptverkehrsstrecken mit ICE- und IC-Verbindungen soll bis Ende 2024 beendet sein; weitere 13.800 Kilometer auf stark frequentierten Strecken mit mehr als 2.000 Reisenden am Tag bis Ende 2025. Beide Ziele sind bereits jetzt zu über 90 Prozent erreicht. Die verbliebenen Funklöcher wurden schneller beseitigt, als es die Kooperationsvereinbarung vorgesehen hatte.
Funkdurchlässige Scheiben verbessern den Empfang
Auch die Deutsche Bahn trägt ihren Teil bei, um das Surfen und Telefonieren für Fahrgäste zu verbessern. Neue Fernverkehrszüge sind mit mobilfunkdurchlässigen Scheiben ausgestattet. Nahverkehrszüge werden auf Absprache nachgerüstet, etwa durch das Bearbeiten der Zugfenster mit Laser-Technologie.
Tunnel, Böschungen und Co.: Wo der Ausbau schwierig ist
Ein grundlegender Baustein für den erfolgreichen Netzausbau sind geeignete Standorte für Mobilfunkmasten. Die Deutsche Bahn stellt hierfür die Infrastruktur zur Verfügung, dazu gehören Grundstücke, Flächen an Gebäuden und Glasfaseranschlüsse. Eine besondere Herausforderung stellen Tunnelstrecken dar. Tunnelröhren werden von außen mit Funksignalen versorgt. Bei langen und gekrümmten Strecken stößt die Reichweite der Funkmasten jedoch an ihre Grenzen. In solchen Fällen müssen die Tunnel vorübergehend für den Verkehr gesperrt werden, um zusätzliche Antennen einzubauen.
In den nächsten Monaten stehen Streckenabschnitte im Fokus, bei denen der Ausbau besonders anspruchsvoll ist. Dazu zählen Standorte, die unter Natur- oder Denkmalschutz stehen, steile Abhänge und Böschungen oder stark begrenzte Bauflächen.